Späte Strafe für Genozid
Ein Gericht verurteilt einen früheren Oberst aus Ruanda – doch viele Täter bleiben ungestraft
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Gottes Mühlen mahlen langsam – in ihrem Schneckentempo werden sie höchstens noch von den Mühlen der internationalen Justiz übertroffen. Nach sechs langen Prozessjahren hat das UN-Tribunal für Ruanda endlich einen Völkermörder verurteilt: Theonèste Bagosora wird wohl den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen müssen, weil er eines der scheußlichsten Gemetzel in der Geschichte der Menschheit an entscheidender Stelle mitgeplant hat.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der ehemalige Oberst und Kabinettschef im ruandischen Verteidigungsministerium bereits Jahre zuvor den im April 1994 exekutierten ...