Energiewende

Solarstrom boomt in Baden-Württemberg, aber die Windkraft stockt

Der Ausbau der erneuerbaren Energien läuft in Baden-Württemberg nicht synchron. Photovoltaik kommt schneller voran als geplant, aber die Windkraft nur schleppend in Fahrt.  

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Viel zu tun: Arbeiter in Baden-Württemberg 2024 mit einem Solarmodul  | Foto: Thomas Warnack (dpa)
Viel zu tun: Arbeiter in Baden-Württemberg 2024 mit einem Solarmodul Foto: Thomas Warnack (dpa)
Baden-Württemberg macht beim Ausbau der Solarenergie Fortschritte. Bis Ende November 2024 wurden im Land 1941 Megawatt neue Leistung installiert. Das geht aus Zahlen des Landesumweltministeriums hervor. Das Ausbauziel für das gerade zu Ende gegangene Jahr lag bei 1150 Megawatt und war bereits im Juli erreicht worden. Der etwas geringere Zubau auf Dachflächen verglichen mit 2023 wurde laut Ministerium durch den stärkeren Ausbau auf Freiflächen mehr als ausgeglichen.

Das Land will seinen Treibhausgasausstoß bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren und bis 2040 klimaneutral werden – fünf Jahre früher als ganz Deutschland. Es dürfen dann nur noch so viele Treibhausgase ausgestoßen werden, wie wieder gebunden werden können.

Schwacher Ausbau der Windenergie im Südwesten

Der Ausbau der Windenergie im Südwesten bleibt dagegen weit hinter den Erwartungen zurück. Bis Anfang Dezember gingen in 2024 nur acht neue Windräder in Betrieb. Sechs weitere Anlagen sind gebaut worden, aber bislang nicht offiziell in Betrieb. Im Jahr zuvor waren lediglich 16 neue Anlagen entstanden. Insgesamt waren im Südwesten zuletzt 880 Windenergieanlagen in der Planungsphase.

Das Land hat schon öfter die Ziele zum Windkraftausbau zurückschrauben müssen. Ursprünglich hatte Grün-Schwarz als Ziel vereinbart, bis 2026 die Voraussetzungen für den Bau von 1000 neuen Windrädern zu schaffen. Ende 2022 hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dann das Ziel ausgegeben, im Jahr 2024 100 neue Windräder zu bauen – davon ist man weit entfernt.

"Unserer Meinung nach ist es günstiger, Windstrom in Baden-Württemberg zu produzieren als im Norden und zusätzliche Leitungen zu bauen" Bruno Burger
Laut dem Freiburger Energieexperten Bruno Burger senkt Baden-Württemberg den Treibhausgasausstoß bei der Stromerzeugung "hauptsächlich dadurch, dass Strom von anderen Bundesländern importiert wird". Das Klimaziel sei so nicht aus eigener Kraft zu erreichen, erklärte der Forscher vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) im Gespräch mit der BZ. Burger plädiert für einen stärkeren Ausbau der Windenergie.

Im Winter helfe die Solarenergie nur begrenzt. Da brauche es die Windkraft – am besten selbst produziert. "Unserer Meinung nach ist es günstiger, Windstrom in Baden-Württemberg zu produzieren als im Norden und zusätzliche Leitungen zu bauen", so Burger.

Deutschlandweit war die Stromerzeugung laut dem Freiburger ISE 2024 so sauber wie nie: Der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Nettostromerzeugung stieg auf 62,7 Prozent. In Baden-Württemberg stammten sogar 67,9 Prozent aus Erneuerbaren. Allerdings bezieht das Land die Hälfte des Stroms aus anderen Bundesländern oder von europäischen Nachbarn.
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Kommentare

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Günter Maier-Sütterlin

1354 seit 20. Aug 2013

Erzeugen
Einspeisung
Verbrauch
die Gegenüberstellung dieser Daten vermisse ich .

Dies wären die interessanten Parameter.

Was bezahlt der Kunde an eeg-abgabe ohne Nutzung der renegativen Energie ?

Berthold Metzler

1895 seit 19. Dez 2010

"Im Winter helfe die Solarenergie nur begrenzt. "
Wie wahr: nach SMARD importierte Deutschland November und Dezember 2025 mehr Atomstrom aus Frankreich als mit den Hunderte Milliarden teuren Solaranlagen in D produziert wurde. Das sorgt komischerweise nicht für Schlagzeilen. Man kann auch von Fehlinformation oder Lügen durch Unterlassung sprechen.
Jeden Tag zeigt es sich, was für ein dramatischer Unsinn die Abschaffung der Kernenergie als sichere und CO2-freie Energiequelle ist. Sie war auch gut bezahlbar, als in den 1990er Jahren in Baden-Württemberg über 60% der Stromproduktion aus unseren Kernkraftwerken kamen.
Die hohen Energiepreise vertreiben die Wirtschaft aus Deutschland und führen zum sozialen Niedergang. Man ruft nach ständig neuen Subventionen.


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