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So schmettert der Chor bei Bachs Weihnachtsoratorium im St. Blasier Dom

Zu Bachs Weihnachtsoratorium im St. Blasier Dom stehen 112 Musiker auf der Bühne. Nicht nur deshalb erleben die Gäste ein musikalisches Großereignis.  

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Überwältigend war allein der Anblick der insgesamt 112 Akteure im ausverkauften St. Blasier Dom bei der Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium. Foto: Karin Stöckl-Steinebrunner
Den Zuhörern im restlos ausverkauften St. Blasier Dom wurden am Samstagabend die Teile I sowie IV bis VI von Johann Sebastian Bachs berühmtem Weihnachtsoratorium geboten. Der Festspielchor St. Blasien in Kombination mit dem Ökumenischen Chor Hinterzarten und dem Kammerorchester 3Klang präsentierte sich in Hochform. Der Jubel des Publikums am Ende schien alle Grenzen zu sprengen.

Dirigenten und Solisten

Den ersten und vierten Teil dirigierte Festspielchorleiter Michael Neymeyer, die beiden Teile fünf und sechs die junge Dirigentin der Hinterzartener, Katharina Büstgens. Die Solopartien wurden von Sopranistin Maria Backhaus, Altistin Franziska Markowitsch, Tenor Eduard Wagner und Bassist Clemens Morgenthaler gesungen. St. Blasiens Bürgermeister Adrian Probst, der auch die Schirmherrschaft übernommen hatte, hieß die Zuhörer willkommen.

Das Werk

Komponiert hat Bach das Stück eigentlich für die Weihnachtsfesttage, angefangen vom ersten Weihnachtsfeiertag bis zum Fest der Erscheinung Christi am 6. Januar. Der vierte Teil war für Neujahr vorgesehen, dem Fest der Namensgebung Christi, der fünfte für den Sonntag nach Neujahr. Der erste und der sechste Teil bilden einen das Ganze umspannenden Bogen, hörbar in der Verwendung der identischen Melodie von erstem und letztem Choral.

Aber auch im freudigen Gestus kam dieser Bogen in der Aufführung schön zum Ausdruck, indem der Chor mit großem Enthusiasmus zu Beginn den Jubelgesang "Jauchzet, frohlocket" schmetterte und Im Gegenzug die Trompeten im von Katharina Büstgens zügig genommenen Schlusschoral des sechsten Teils brillant und virtuos jubilierten.

Das Orchester

Überhaupt ist dieses aus in der Hauptsache jungen Musikern zusammengesetzte Kammerorchester mit seinen jede dynamische Feinheit präzise austarierenden Streichern und den subtil agierenden Bläsern eine wahre Ohrenweide. Neben den bereits erwähnten Trompeten ist hier besonders die einfühlsame, sanft getragene Melodie der beiden Oboen d’amore zu nennen, etwa bei den in dieser Aufführung von einigen Sopranen übernommenen Kinderstimmen im ersten Teil, aber auch der Einsatz der beiden Hörner im vierten Teil.

Der Chor

Er zeigte sich nicht nur engagiert in der Umsetzung des jeweiligen Charakters seiner Stücke, sondern angesichts der straffen Tempi auch sehr ambitioniert, so dass die jubilierenden Chöre "Ehre sei Gott" im ersten und "Ehre sei dir, Gott" im fünften Teil nicht nur auf dem Papier als astreines "Vivace" daherkamen und die atemberaubenden Melodiekaskaden denen der Solisten in keiner Weise nachstanden. Gleichzeitig bildete der Chor einen aparten Kontrast zum Ruhepol der weich und innig gesungenen Choräle.

Der Tenor

Die Rolle des Evangelisten und damit die inhaltliche Übermittlung des Geschehens füllte Solotenor Eduard Wagner mit Dramatik und klarer, Artikulation aus. In seinen Arien, etwa "Ich will nur dir zu Ehren leben", überzeugte er durch seine kraftvolle, zupackende Stimme.

Sopran und Alt

Die strahlende und dennoch weiche Sopranstimme von Maria Backhaus kam besonders gut zur Geltung in der Echoarie "Flößt, mein Heiland, flößt dein Namen", in der im aparten Wechselspiel mit den echohaft einander antwortenden Oboen Maria Nießing als Echo-Sopran von der Seite her der Gesangssolistin antwortete. Das anmutige Zusammenspiel der Oboen mit der warmen, ausdrucksstarken Stimme von Altistin Franziska Markowitsch in der Arie "Bereite dich, Zion" sowie die Bassarie "Großer Herr, o starker König" von Clemens Morgenthaler gehörten zu den zahlreichen Höhepunkten dieses nahezu zweistündigen Konzertabends.

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