Mit Hilfe von Unterhosen lässt sich die Bodenfruchtbarkeit eines Gartens testen. Wie das geht, wurde jetzt bei einer Führung im Eichstetter Samengarten vorgestellt.
Reste einer im Gemüsebeet des Eichstetter Samengartens vergrabenen Unterhose, die sich binnen zwei Monaten nahezu ganz zersetzte. Foto: Horst David
Die Stiftung Kaiserstühler Garten bot auf dem Freigelände des Eichstetter Samengartens eine "unterirdische Gartenführung" an. Dabei stellten die Umweltwissenschaftler Sonja Schweiger und Raphael Kögel das Thema "Boden und Düngung" in den Mittelpunkt., mit Fragen zu Bodenbearbeitung, Humusbildung und Düngung für Gemüsepflanzen. Vorgestellt wurde dabei die aus Quebec stammende Methode, wie mit einer einfachen Unterhose aus ungefärbter Baumwolle die Fruchtbarkeit eines Gemüse- oder Ackerbodens getestet werden kann. Nach dem Motto "Plante ton slip!", zu deutsch "pflanze deine Unterhose", wird die Hose etwa 15 Zentimeter tief im Boden vergraben und der Platz markiert. Gut zwei Monate später wir nachgeschaut. Je zersetzter der Slip ist, desto besser und fruchtbarer ist der Boden. Im Idealfall bleiben auch nach so kurzer Zeit nur der Bund und Saumnähte übrig. Denn der Rest aus der reinen pflanzlichen Baumwolle wurde im Boden durch Mikroorganismen und Würmer zersetzt. Bei geschädigten Böden mit wenig Bodenleben gibt es hingegen kaum Löcher im Stoff. Der unterschiedliche Zersetzungsgrad der Unterhosen gibt Auskunft über die Bodenbeschaffenheit.
Im Samengarten schlug der Test bestens an. Sonja Schweiger grub zwei Unterhosen aus, die erst am 4. und 15. April vergraben worden waren. Jetzt, rund zehn Wochen später, waren sie bis auf lose Bundreste fast komplett zersetzt.
Die nächste Führung im Eichstetter Samengarten, Altweg 129, ist am Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr, zum Thema "Wo kommt unser Gemüse her". Die Führungen sind kostenlos, um Spenden wird gebeten. Erhältlich ist auch samenfestes Saatgut.
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