Sieben Haftstrafen nach Gruppenvergewaltigung
Freiburger Richter spricht einen Angeklagten frei / Zwei Tätern droht die Abschiebung.
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. Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung beim Freiburger Hans-Bunte-Areal hat die Jugendkammer des Landgerichts gegen sieben der elf Angeklagten mehrjährige Haftstrafen verhängt. Haupttäter Majd H. muss für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Weitere Angeklagte erhielten Strafen wegen unterlassener Hilfeleistung. Zwei der Verurteilten droht nach dem Schuldspruch die Abschiebung.
Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Neben einem Deutschen saßen zehn Flüchtlinge auf der Anklagebank: acht Syrer sowie ein Iraker und ein Algerier. Die beiden Letztgenannten müssen laut Richter Bürgelin nun mit ihrer Abschiebung rechnen. Die zur Tatzeit 18 bis 30 Jahre alten Männer hatten die Tat abgestritten. Es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt, der vom Opfer eingefordert worden sei. Richter Bürgelin sah darin eine Schutzbehauptung: "Das ist in solchen Fällen die Standardeinlassung und wenig originell." Die Aussage des Opfers sei glaubwürdig. Die Frau hatte vor Gericht berichtet, dass sie während der Vergewaltigung die Kontrolle über ihren Körper verloren hätte und sich nicht mehr hätte wehren können. Das Gericht stützte sein Urteil auch auf die Aussagen zweier Gutachter. Die Schilderungen der Frau passten zu dem, was über die Wirkung des Ecstasy-Stoffes MDMA wissenschaftlich bekannt ist, sagten sie.
Verteidiger Jörg Ritzel, der Anwalt des Hauptbeschuldigten Majd H., kritisierte das Urteil: "Das Gericht hat sich auf ein fragwürdiges Gutachten gestützt." Er sah auch Widersprüche in der Aussage des Opfers. Er werde mit seinem Mandanten das weitere Vorgehen beraten: "Ich gehe davon aus, dass er Revision einlegen wird."