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Rihannas neuster Hit stammt aus der Feder einer jungen Berlinerin

Die junge Berlinerin Bibi Bourelly steckt hinter dem neuen Lied des US-amerikanischen Superstar.  

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Bibi Bourelly   | Foto: dpa
Bibi Bourelly Foto: dpa

BERLIN. Mit 19 ging sie nach Los Angeles, mit 20 stand sie mit Superstars im Musikstudio: Aus der Feder dieser bisher unbekannten Berlinerin stammt der neueste Song von Rihanna. Sie heißt Bibi Bourelly, hat schon viel hinter sich und noch mehr vor.

Bibi Bourelly ist nach gut zwei Jahren Abwesenheit zurück in ihrer Heimat Berlin. Inzwischen lebt sie in den USA. Bei ihrem vorherigen Besuch hatte sie Schulferien, dieses Mal sind es Pressetermine. Dass eine unbekannte 20-Jährige aus Berlin einen Hit für den Superstar Rihanna geschrieben hat, erregt Aufsehen.

Der Song heißt "Bitch Better Have My Money" ("Besser, die Schlampe hat mein Geld" oder einfach "BBHMM") und klingt nach einer dekadenten Party in einem angesagten Club. Der Text besteht vor allem aus Prahlerei von der Sorte, wie sie im Gangster-Rap Tradition hat. Es ist eine Sprache, die Bibi offensichtlich beherrscht. "Ich will mich auf den Sch... fokussieren, der wirklich wichtig ist", sagt sie. "Das ist der Song und das Partymachen und im Club zu saufen."

Die Erfolgsgeschichte fing mit einer Facebook-Bekanntschaft an. Über das soziale Netzwerk nahm Bibi noch als Schülerin Kontakt zu einem Produzenten auf, der ihre selbst aufgenommenen Lieder gut fand und sie nach Los Angeles bringen wollte. Ihr Vater war von der Idee nicht begeistert und stellte eine Bedingung: "Ich habe gesagt, sie muss erst die Schule zu Ende machen", so Jean-Paul Bourelly.

Damals hatte die Gefahr bestanden, dass sie die zehnte Klasse nicht packt, erzählt ihr Vater. Deswegen habe er sie zu seiner Schwester in die USA geschickt. Bibi lebte dort in einem Vorort von Washington. Sie schaffte den High-School-Abschluss. "Ich wurde gezwungen, aber ich habe es gemacht", sagt Bibi.

Jean-Paul Bourelly ist ein Jazz- und Blues-Gitarrist, der schon mit Miles Davis und anderen Größen gespielt hat. Er kommt aus Chicago, lebt aber seit mehr als 20 Jahren in Berlin. Er kam der Liebe wegen in die deutsche Hauptstadt. Er hatte die zukünftige Mutter seiner Kinder bei einem Jazzfestival in Leverkusen kennengelernt. Die Marokkanerin arbeitete in Berlin im Haus der Kulturen der Welt.

Als Bibi sechs Jahre alt war, starb ihre Mutter an Brustkrebs. Ein paar Jahre später zogen Bibi und ihr Zwillingsbruder zum ersten Mal für mehrere Jahre zu ihrer Tante in die USA. Das sollte ihnen helfen, die Tragödie zu verarbeiten, erzählt Jean-Paul. Damals, sagt Bibi, habe sie erstmals gemerkt, dass sie sich der Musik widmen wollte. "Mir fehlten die Worte, um meinen Schmerz auszudrücken", so Bibi. "Wenn du schreist, ist das schlechtes Benehmen. Aber in einem Song kannst du schreien und damit sogar Leute bewegen."

Das Wort "Berlin" ziert als Tattoo Bibis Nacken. Sie betrachtet die Stadt noch immer als ihre Heimat – auch wenn ihr häufig das passende deutsche Wort nicht einfällt: "Ich liebe die U-Bahn über alles, oh mein Gott, es ist like my home", erzählt sie. Jean-Paul Bourelly erzählt, er habe seinen Kindern beigebracht, sich als Deutsche zu fühlen – obwohl sie aufgrund ihrer braunen Haut oft nicht als solche wahrgenommen würden.

Nach dem Schulabschluss ging es für Bibi nach LA. Sie bekam einen Manager und zog bei ihm ein. "Ich bin sehr irrational. Warum geht man mit 19 weg, um Musik zu machen, ohne irgendjemanden zu kennen – nicht mal die Leute, mit denen man zusammenwohnen wird?"

Ihre Musik fand Gefallen bei Rap-Superstar Kanye West. Der stellte sie Rihanna vor. Neben "BBHMM" wird mit "Higher" ein weiteres Lied von Bibi auf dem nächsten Album der Sängerin aus Barbados erscheinen.

Als Texterin für andere Künstler will sich Bibi allerdings nicht verdingen. Im April veröffentlichte sie zum ersten Mal einen Song, den sie selbst singt. Er heißt "Riot" und klingt ganz anders als "BBHMM" – gefühlvoll, leidenschaftlich – viel zu ruhig, um in einem Club gespielt zu werden.

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