Jugend und Beruf

Sicher doch!

Verlagsthema Der öffentliche Dienst hat zwar vielleicht ein etwas angestaubtes Image. Doch in puncto Arbeitsplatzsicherheit liegen Beamte ganz weit vorne – auch bei der krisengebeutelten junge Generation.  

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Durchstarten im öffentlichen Dienst  | Foto: contrastwerkstatt (stock.adobe.com)
Durchstarten im öffentlichen Dienst Foto: contrastwerkstatt (stock.adobe.com)
Klimakrise und Kriege: Das lässt viele junge Menschen nicht gerade optimistisch in die Zukunft blicken – und schlägt sich womöglich in der Berufswahl nieder. "Arbeitsplatz- und Gehaltssicherheit sind bei jungen Bewerbern ganz oben auf die Prioritätenliste gerückt", sagt Svenja Rausch von der Praktikums- und Stellenbörse Jobteaser für die Generation Z. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Welche Karrierewege?
Staatsdienst ist nicht gleich Staatsdienst, es gibt große Unterschiede, etwa zwischen Beamten und Angestellten. "Im öffentlichen Dienst arbeiten Beamte sowie Arbeitnehmer. Richter und Soldaten haben einen eigenen beamtenähnlichen Status", erklärt Matthias Neyer, Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit Hamburg.

So sind Arbeitnehmer auf der Basis eines privatrechtlichen Vertragsverhältnisses beschäftigt, das beidseitig gekündigt werden kann. Die Verbeamtung führt zu einem besonderen Dienst- und Treueverhältnis gegenüber dem Staat. Das gelte ein ganzes Berufsleben lang, so Neyer, aber könne auch bedeuten, dass eine Versetzung an einen anderen Dienstort eher akzeptiert werden müsse.

Stimmen Lohn und Familienfreundlichkeit?
Auch Lohngerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie würden für die Generation Z eine wichtige Rolle spielen. Gerade hier könnten Behörden gegenüber der freien Wirtschaft bei der jungen Generation punkten.

"Für Beamte gilt das Laufbahnprinzip, Karriereschritte und die dafür erforderlichen Qualifikationen sind klar definiert", so Neyer. Das Gleiche gelte bei der Besoldung. Sie ist öffentlich einsehbar und unabhängig von Geschlecht oder Alter. "Das bietet viel Planungssicherheit." Vergleichbar seien die Bedingungen auch für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst, die als Tarifbeschäftigte nicht in Laufbahnen, sondern in Entgeltgruppen eingruppiert sind.

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniere im Staatsdienst bereits sehr gut, da sind sich Rausch und Neyer einig. "Mittlerweile gibt es bei den Behörden viele Arbeitszeitmodelle und auch Homeoffice", sagt Berufsberater Neyer. "Allerdings unterscheiden sich die Bedingungen in den einzelnen Behörden da teilweise sehr."

Welche Voraussetzungen?
"In vielen Punkten sind die Qualitätsmerkmale nicht anders als in der freien Wirtschaft", sagt Neyer. Die Schulabschlüsse müssten zur Einstiegsposition passen und es werden gute Noten in Mathematik, Deutsch, Sozialkunde und gegebenenfalls in Englisch gefordert.

Außerdem sollte man eine hohe Sozialkompetenz und eine Neigung zu administrativen Aufgaben mitbringen. Sich mündlich wie schriftlich gut ausdrücken zu können, logisches Denken und Zuverlässigkeit seien ebenfalls wichtig. Je nach Stelle gibt es auch bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen; so erfordert der Polizeidienst etwa besondere Fitness.

Trotz der Ähnlichkeiten gibt es aber einen wesentlichen Unterschied: "Die Arbeit in einer Behörde ist oft stärker rechtlich geprägt als in der freien Wirtschaft", sagt Neyer. "Dabei orientieren sie sich am Gesetz, vorhandenes Recht wird ausgelegt und angewandt." Bewerber sollten sich also für rechtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge interessieren.

Ausbildung oder Studium?
Der Eintritt in den mittleren Dienst erfolgt über eine Ausbildung als Fachangestellter oder direkt über eine Beamtenausbildung. Der gehobene Dienst erfordert mindestens einen Bachelor-Abschluss oder ein Fachhochschulstudium. Aber es gibt auch duale Studiengänge in den Behörden, die entweder in ein Beamten- oder Angestelltenverhältnis im öffentlichen Dienst münden. Für den höheren Dienst braucht man einen Master-Abschluss.

Vom Forstamt bis zum Zoll, vom Stadtarchiv bis zur Bundesbank, das Jobangebot im Staatsdienst ist groß. Am besten informiert man sich bei den Behörden direkt, was gefordert ist. Allein die Bundesverwaltung bildet in über 130 staatlich anerkannten Berufen aus – Verwaltungsfachangestellte, Fachinformatiker wie auch Gärtner.
Aktuelle Ausbildungsplätze gibt es auf dem Jobmarkt der Badischen Zeitung.
Schlagworte: Matthias Neyer, Svenja Rausch
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