Fritz Weinschenk, vor den Nazis geflohen, kämpfte am "D-Day" auf amerikanischer Seite / Von Markus Günther.
W enn Fritz Weinschenk erzählt, ist es immer acht Uhr morgens, es ist immer der 6. Juni 1944, und Weinschenk, 24 Jahre, landet mit der zweiten Angriffswelle auf Omaha Beach in der Normandie. Sein Landeboot wird von einem großen Geschoss getroffen, es klingt wie "ein gewaltiger Hammerschlag auf eine Blechtrommel". Die meisten auf dem Boot sind sofort tot. Fritz Weinschenk schwimmt um sein Leben. Auf dem Rücken liegend rudert er mit den Armen "durch all die Leichen hindurch". Halb ertrunken kommt er an. Kugeln fliegen durch die Luft. Es riecht nach brennendem Öl.
Ein paar hundert Meter vom Strand entfernt stehen die deutschen Bunker des "Atlantikwalls", aus denen geschossen wird. Die schweren Kanonen der Schiffe schießen zurück. Rauchwolken verdunkeln die Morgendämmerung. Am Strand liegen Tote und Halbtote, "Männer mit aufgerissenen Leibern, die noch eine letzte Zigarette rauchen". Fritz Weinschenk war dabei. Er ist ...