Schuld ist nicht die Waschmaschine
Pavel Šrut lüftet das Geheimnis der verschwundenen Socken.
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Theorien über verschwundene Socken gibt es viele, ganz weit vorne rangiert der Verdacht gegen die Waschmaschine. Dabei ist die Lösung ganz einfach. Schuld sind Sockenfresser, wie der von Pavel Šrut zitierte Prof. Ing. René Krausekopf in seinem bahnbrechenden Werk "Aus dem Leben der Sockenfresser" nachweist. Krausekopf gelingt es sogar, ein Exemplar, das ihm schon manche Socke stibitzt hat, in der eigenen Wohnung zu fangen. Das war nicht einfach, denn Sockenfresser können, sobald man in ihre Richtung schaut, noch perfekter als ein Chamäleon mit ihrem Hintergrund verschmelzen.
Und was Krausekopf auch nicht bedacht hat: Sockenfresser sind zum Teil in geradezu mafiösen Bandenstrukturen organisiert. Ausgerechnet den Sohn vom Padre, dem King of the Socks, hat Krausekopf gefangen. Sofort mobilisiert der seine Bande, um den Junior zu befreien.
Dank der tollen Illustratorin Galina Miklínová wissen wir nun aber wie Wassil, Würger Django und Doc Drahtinger aussehen. Schaut sie euch genau an, vielleicht erwischt ihr mal einen, wenn er sich an euren Socken zu schaffen macht. Es gibt aber auch nette Sockenfresser, die soziale Kontakte mit Menschen pflegen, denen es nichts ausmacht, mit verschiedenfarbigen Socken herumzulaufen. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat dieses Buch ganz zu Recht als "Buch des Monats August" ausgewählt.
Pavel Šrut: Die Sockenfresser. Aus dem Tschechischen von Alexander Kratochvil und Andreas Tretner. Illustrationen von Galina Miklínová. S. Fischer Verlag, Frankfurt /M. 2018. 304 Seiten, 14,99 Euro. Ab 8.
