Account/Login

Schülerinnen erfinden die Flüstertonne

Zwei Zwölfjährige vom St. Ursula-Gymnasium haben für den Wettbewerb "Jugend forscht" einen Prototyp entwickelt.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Naomi Remmlinger (links) und Alisa Wol...ion einer besonders leisen Mülltonne.   | Foto: Michael Bamberger
Naomi Remmlinger (links) und Alisa Wolf mit ihrer Konstruktion einer besonders leisen Mülltonne. Foto: Michael Bamberger
Zwei Siebtklässlerinnen des St. Ursula-Gymnasiums haben gezeigt, dass das Füllen eines Mülleimers nicht zwangsläufig mit Krach verbunden sein muss. Mit Tüftlergeist und Geduld entwickelten Naomi Remmlinger (12) und Alisa Wolf (12) in den vergangenen Monaten eine "Flüstertonne", die nahezu lautlos schließt. Jetzt stellen die beiden Mädchen ihre Arbeit beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" am Donnerstag und Freitag auf der Freiburger Messe vor.

"Ein Nachbar hat sich darüber beklagt, dass Mülltonnen laut zuknallen", erzählt Naomi Remmlinger, wie die Idee entstand. Die Zwölfjährige aus dem Stadtteil Waldsee hatte bereits vor einem Jahr für "Jugend forscht" die Geometrie des Mühlespiels untersucht. Nun war der Ärger des Nachbarn Anlass, ein neues Thema anzugehen. Seit Herbst brütete sie über die Konstruktion – gemeinsam mit ihrer gleichaltrigen Klassenkameradin Alisa Wolf, die in der Wiehre wohnt.

Wie in der richtigen Forschung auch wurde zunächst ein Prototyp entworfen: "Aus Lego, mit Draht und Wäscheklammerfedern als Puffer", erzählt Alisa. Und nachdem die Vorstudien erfolgreich abgeschlossen waren, musste ein echtes Versuchsobjekt her – also fragten die beiden Mädchen bei der Abfall- und Stadtreinigung Freiburg (ASF) an, die auch gleich eine richtige Tonne zur Verfügung stellte. An ihr entwickelten und verfeinerten die jungen Tüftlerinnen hauptsächlich in den Weihnachtsferien eine Technik gegen das laute Zuknallen: Kernstück ist ein an zwei Stellen zwischen Deckel und Rumpf der Tonne befestigter Draht, der den Deckel beim Schließen abfedert. "Welche Beschaffenheit der Draht haben sollte und wie oft man ihn um die Gelenkachse neben den beiden Plastikgriffen wickeln muss", so Naomi, waren die Fragen, die es zu klären galt. Ergebnis: Mit 2,2 Millimeter dickem Draht klappt's am besten, sofern dieser achtmal um die Achse gewickelt wird. "Dann schließt die Tonne nämlich leise aber noch richtig, und auch bei der Bewegung nach hinten wird der Deckel gestoppt, weshalb er nicht mehr gegen die Rückwand knallen kann", erläutert Alisa Wolf das Prinzip ihrer Konstruktion.

Die Effektivität ihrer Erfindung wurde von den beiden Freundinnen mit einem Messgerät der Schule überprüft. Dabei kam heraus, dass die neue Verschlusstechnik im Schnitt um 37 Dezibel leiser ist als das laute Zuklappen einer handelsüblichen Mülltonne. "In etwa so leise wie eine ruhige Unterhaltung", zieht Naomi einen Vergleich.

Die genauen Ergebnisse haben Alisa und Naomi bereits in einer zehnseitigen Arbeit niedergeschrieben, am Donnerstag und Freitag werden sie ihr Projekt beim Jugend-forscht-Wettbewerb in der Rothaus-Arena einer fachkundigen Jury präsentieren. An ihrem Stand besuchen will sie dort auch der ASF-Bereichsleiter für Recyclinghöfe, Hans-Michael Ganter: "Ich bin begeistert von der Idee, das ist eine originelle Sache", sagt Ganter, der den beiden Jungforscherinnen das Studienobjekt für ihr Experiment besorgt hat.

Weitere Infos zum Wettbewerb unter http://www.jugend-forscht.de

JUGEND FORSCHT

Am Donnerstag, 13., und Freitag, 14. Februar, findet auf der Messe der Regionalwettbewerb "Jugend forscht" für die Region Südbaden statt, Patenfirma ist die Sick AG. Dabei stellen 181 Jungforscher im Alter von neun bis 21 Jahren insgesamt 90 Arbeiten vor, die sich auf sieben Fachgebiete (Naturwissenschaften, Mathematik, Arbeitswelt und Technik) verteilen und von 38 Juroren getrennt nach zwei Altersklassen beurteilt werden. 22 Projekte kommen aus Freiburg und dem Umland, sie wurden von 21 Jungen und 16 Mädchen aus sieben verschiedenen Bildungseinrichtungen - von Ausbildungsbetrieben über Realschulen bis zur Universität - erforscht. Die Öffentlichkeit kann die Arbeiten am Freitag von 9 bis 15 Uhr in der Rothaus-Arena besichtigen, der Eintritt ist frei.

Ressort: Freiburg

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel