Bundesweiter Vergleich
Schüler in Baden-Württemberg schneiden schlecht ab
Eine bundesweite Vergleichsstudie offenbart erhebliche Mängel an Baden-Württembergs Schulen. Die Fähigkeiten der Neuntklässler in Deutsch und Fremdsprachen seien unterdurchschnittlich.
Mi, 26. Okt 2016, 9:52 Uhr
Südwest
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Die Kultusministerkonferenz hatte die Studie beim Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Auftrag gegeben. Dem baden-württembergischen Bildungssystem stellt der Kompetenzvergleich, bei dem die Einhaltung der Bildungsstandards für den mittleren Bildungsabschluss überprüft wird, damit ein schlechtes Zeugnis aus. Beim ersten IQB-Bildungstrend von 2010, der auf Daten von 2009 basierte, hatte Baden-Württemberg noch in fast allen Kompetenzfeldern zur Spitzengruppe gehört. Damals war der Südwesten in den meisten Bereichen hinter Bayern auf dem zweiten Platz. Ein Sprecher des Kultusministeriums wollte die Studie nicht kommentieren.
An der Studie haben Mitte März bis Mitte Juni 2015 – als in Baden-Württemberg noch Grün-Rot die Regierung stellte – mehr als 37.000 Schüler der 9. Jahrgangsstufe aus über 1700 Schulen in allen 16 Bundesländern teilgenommen. Über alle Bildungsgänge hinweg wurden im Fach Deutsch die Leistungen in den Disziplinen Lesen, Zuhören und Rechtschreibung sowie in den Fremdsprachen die Bereiche Leseverstehen und Hörverstehen getestet.
In Baden-Württemberg nahmen alle Schularten teil – mit Ausnahme der Gemeinschaftsschule, die zu dem Zeitpunkt noch keine neunten Klassen führte. Zur negativen Entwicklung bei Neuntklässlern passen die Ergebnisse zur Schüler-Vergleichsstudie Vera 8 vom Juli, die einem nennenswerten Teil der Achtklässler beim Rechnen erhebliche Schwächen attestiert hatte.
Die Studie platzt mitten in den gerade erst beigelegten Streit in der grün-schwarzen Landesregierung um die Zahl der im Haushalt 2017 finanzierten Deputate. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte in letzter Minute noch 160 zusätzliche Lehrerstellen für bestimmte Projekte erkämpft. Insgesamt muss sie zum Schuljahr 2017/18 aber Stellen abbauen, was vor allem den Pflichtunterricht treffen dürfte. Mit Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) hat sie vereinbart, dass der Landesrechnungshof analysieren soll, ob die mehr als 110 000 Lehrer im Landesdienst an den richtigen Stellen eingesetzt werden.
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