Schriftsteller Ismail Kadare gestorben
Er galt als bedeutendster Chronist der albanischen Vergangenheit und Gegenwart. Nun ist der französisch-albanische Schriftsteller Ismail Kadare mit 88 Jahren gestorben.
Seine Romane handeln von den Mythen, der Identität und der Geschichte eines Landes und eines Volkes, zu dessen Chronist er sich erkoren hatte. In seinen Veröffentlichungen warnt er vor Fremdherrschaft und beschreibt die Gefahren vor einem auf Selbsterhalt ausgelegten "Überstaat". Sein zentrales Thema: Das Leben unter einer Diktatur, das ihm über Jahre hinweg Publikationsverbote eingebracht hatte.
Kadares politische Rolle in Albanien war nicht immer unumstritten. Im Kreuzfeuer der Kritik stand seine Unterstützung des kommunistischen Systems unter dem Diktator Enver Hodscha, der von 1944 bis 1985 die Sozialistische Volksrepublik Albanien regierte. 1990 floh er nach Frankreich und lebte in der Folge in Paris und Tirana, der Hauptstadt Albaniens.
Kommentare
Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.
Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren