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Schriftsteller Ismail Kadare gestorben

  • dpa

  • Di, 02. Juli 2024
    Literatur & Vorträge

     

Er galt als bedeutendster Chronist der albanischen Vergangenheit und Gegenwart. Nun ist der französisch-albanische Schriftsteller Ismail Kadare mit 88 Jahren gestorben.

Der französisch-albanische Schriftsteller Ismail Kadare ist tot. Er ist im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Tirana gestorben, wie sein französischer Verlag bestätigte. Kadare hat mehr als 50 Werke veröffentlicht, die in über 30 Sprachen übersetzt wurden – und galt so als einer der prominentesten zeitgenössischen Autoren albanischer Sprache. In Deutschland wurde der kleine, bescheiden und grazil wirkende Schriftsteller unter anderem durch seine Bücher "Die Festung", "November einer Hauptstadt" und "Der Schandkasten" bekannt.

Seine Romane handeln von den Mythen, der Identität und der Geschichte eines Landes und eines Volkes, zu dessen Chronist er sich erkoren hatte. In seinen Veröffentlichungen warnt er vor Fremdherrschaft und beschreibt die Gefahren vor einem auf Selbsterhalt ausgelegten "Überstaat". Sein zentrales Thema: Das Leben unter einer Diktatur, das ihm über Jahre hinweg Publikationsverbote eingebracht hatte.

Kadares politische Rolle in Albanien war nicht immer unumstritten. Im Kreuzfeuer der Kritik stand seine Unterstützung des kommunistischen Systems unter dem Diktator Enver Hodscha, der von 1944 bis 1985 die Sozialistische Volksrepublik Albanien regierte. 1990 floh er nach Frankreich und lebte in der Folge in Paris und Tirana, der Hauptstadt Albaniens.

Ressort: Literatur & Vorträge

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