Mein Leben im Wohnheim für Asylbewerber
Schön, endlich ein Zuhause zu haben
Wie fühlt man sich als Asylbewerber in Deutschland. Alaudin Salijevic berichtet aus eigener Erfahrung.
Alaudin Salijevic, Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule & Kooperationsklasse
Mo, 19. Mär 2012, 11:19 Uhr
Schülertexte
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Anfangs fiel es mir sehr schwer, Freunde zu finden, weil ich kein Deutsch konnte. Als ich meinen ersten Schultag in der Weiherhofschule hatte, habe ich gemerkt, dass es aufgrund der Sprache sehr schwer sein würde, Anschluss zu finden. Ich habe mich anfangs sehr zurückgehalten. Mir war es peinlich in diese Schule zu gehen, weil es eine Schule für lernschwache Schüler und Schüler mit Sprachproblemen ist. Im Gegensatz dazu befindet sich direkt nebenan das Gymnasium.
Als ich endlich ein bisschen Deutsch gelernt hatte, hatte ich auch den Mut, mich zu melden und zu sprechen. Ich musste drei Jahre in die Sprachschule gehen, um die deutsche Sprache zu lernen. Im Jahr 2010 mussten wir umziehen, weil das Wohnheim für Obdachlose genutzt werden sollte. Die Stadt Freiburg hat uns in die Bissierstraße geschickt.
Als wir dort einzogen sind, habe ich mich ganz allein gefühlt, da ich dort niemanden kannte. Aber mit der Zeit lernte ich verschiedene Menschen aus verschiedenen anderen Ländern kennen. Mit unserer Wohnung hatten wir Glück, weil wir alleine auf einem Stockwerk leben. Ansonsten leben immer 2-3 Familien zusammen. Wir grillen, sitzen dort zusammen, reden und lachen miteinander, es ist einfach schön dort.
Ich habe mich mittlerweile sehr gut eingelebt und fühle mich hier wohl. Mit meiner Freundin habe ich eine sechs Monate alte Tochter. Da wir beide noch sehr jung sind, war es anfänglich zwar eine große Umstellung, aber wir sind eine glückliche kleine Familie. In meiner verbleibenden Freizeit treffe ich mich mit Freunden und spiele Fußball. Schön, endlich ein Zuhause zu haben.
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