Brief aus Hüningen
Schillernder Besuch der Hüninger in Partnerstadt im Baskenland
Ihre Magdalena Kaufmann-Spachtholz
Mi, 11. September 2024
Weil am Rhein
Eine Hüninger Delegation hat ihre Partnerstadt Soustons im Baskenland besucht. Auf einem historischen Weg. Es waren denkwürdige Tage am Atlantik.
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wir sind wieder zurück aus Soustons, der zweiten Partnerstadt Hüningens an der französischen Atlantikküste nahe der spanischen Grenze im Baskenland. Wie berichtet, geht diese Partnerschaft auf die Evakuierung der elsässischen Bevölkerung zwischen Rhein und Maginotlinie 1939, direkt zu Kriegsbeginn, zurück.
Damals mussten Tausende Elsässer den mehr als 1000 Kilometer weiten Weg an die Atlantikküste zunächst zu Fuß und dann in Viehwaggons antreten. Für uns und viele "Amis des Landes – Freunde des Departements Landes" war dieser Weg zur Partnergemeinde zwar weit, aber lange nicht so mühsam wie zu Kriegsbeginn.
Die damals zulässigen 30 Kilo Gepäck hatten sich jetzt in Gastgeschenke aus dem Elsass verwandelt. Und die vielen Flaschen Crémant, Riesling und Pinot d’Alsace, Kirsch, Quetch und Mirabellenwasser konnten kaum den warmherzigen und freundschaftlichen Empfang der Gastgeber in Soustons aufwiegen.
Ein Teil der Hüninger Delegation, bestehend aus Bürgermeister Jean-Marc Deichtmann und seinen Beigeordneten, hatte den größten Teil der Strecke mit dem Flugzeug bis Bordeaux hinter sich gebracht. Wir jedoch wollten die Tour der damaligen Evakuierten quer durch Frankreich nacherleben.
Aufbruch war mit dem Doppelstockbus um 4 Uhr morgens in Blotzheim mit 59 Elsässern aus dem Umkreis. Nach einigen Zwischenstopps kamen wir endlich um 20 Uhr an der Stierkampfarena in Soustons an und wurden von unseren Gastgebern empfangen. Zuvor waren unsere Mitinsassen auf die Dörfer verteilt worden, in denen ihre Familien damals zwischen 1939 und 1940 untergebracht waren.
Bei den Feierlichkeiten zum 85. Jahrestag in Soustons am 25. August waren mehr als 1400 Gäste aus dem Elsass und den Landes beteiligt. Jean-Yves Montus, der langjährige ehemalige Bürgermeister von Soustons, hatte als Hauptorganisator das Zepter fest in der Hand. Beim ökumenischen Festgottesdienst im Freien war auch Charles Guthlin, der Hüninger Pfarrer der katholischen Gemeinde. Wir hatten zur Feier des Tages unsere schönste Elsässer Sonntagstracht angelegt und fanden dadurch natürlich viel Beachtung. Mit Unterstützung der Bürgermeisterin Frédérique Charpenel, dem Gemeinderat, den Vereinen und vielen ehrenamtlichen Helfern aus Soustons war die riesige Boulinghalle, das Boulodrome von Soustons, für die mehr als tausend Gäste für das Galaessen festlich bestuhlt worden.
Und da sich viele prominente Vertreter aus Politik, Presse und Gesellschaft angemeldet hatten, wurde kurzerhand ein zusätzliches Zelt für 300 Personen eingerichtet. Die Bewirtung war ohne Fehl und Tadel.
Neben der Folkloregruppe aus Souston, die auf meterhohen Stelzen atemberaubende Tänze absolvierte, sorgten die Kapelle und Tanzgruppe aus Hirsingue für das elsässische Begleitprogramm. Unsere Tracht hat uns viele Einladungen zu den Vereinen beschert. Überall wurden wir reich bewirtet und in der Woche nach der langen Rückfahrt war bei uns erst einmal schmale Küche und Ausnüchtern angesagt. Die Tage an der Atlantikküste werden uns lange in Erinnerung bleiben.
In fünf Jahren steht der Gegenbesuch aus Soustons in Hüningen an. Dann sind immer auch Treffen mit der Partnerstadt Weil am Rhein geplant. Da ist der Weg über die Dreiländerbrücke deutlich kürzer. Wenn die Folkloregruppe les Catedouns aus Soustons wieder dabei ist, sollten Sie sich dies nicht entgehen lassen. Beim letzten frankreichweiten Wettbewerb der Volkstanzgruppen waren die Stelzentänzer aus den Landes als beste Gruppe ausgezeichnet worden. Wenn die Jungs in Schafsfellmänteln die alten Hirtentraditionen aus den Sümpfen der Gascogne nachtanzen und die Mädchen diese begleiten, tobt das Publikum. Ich freue mich schon jetzt darauf.
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