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Bundesliga

SC Freiburg: Torrejón ersetzt Söyüncü gegen Bayern

Der angeschlagene SC-Verteidiger Caglar Söyüncü wird gegen Bayern München nicht auflaufen können. Für ihn rückt Marc Torrejón in die Startelf. Trainer Streich setzt auf Torrejóns Erfahrung.  

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Gegen Bayern in der Startelf: Marc Torrejón.  | Foto: Achim Keller
Gegen Bayern in der Startelf: Marc Torrejón. Foto: Achim Keller
Der SC Freiburg erregt Aufsehen. Weltweit sogar. 147 TV-Stationen übertragen das Jahresauftaktspiel in der Fußball-Bundesliga, in dem die Breisgauer auf den FC Bayern München treffen. Das gesteigerte Interesse hat zweifellos mit dem prominenten Gegner zu tun. Aber nicht nur.

Der kleine Presseraum in den Katakomben des Schwarzwaldstadions hat Mühe, das für Freiburger Verhältnisse enorme Medienaufkommen aufzufangen. Dicht gedrängt versuchen die anwesenden Journalisten, ihre Fragen an den Mann zu bringen. An Christian Streich. Von ihm haben sie auch in England gehört. Zumindest erweckt der Kollege, der für die britische BBC vor Ort ist, diesen Eindruck. Warum sich der SC-Coach auch zu sozialpolitischen Themen Stellung nehme, will er wissen. "Weil ich gefragt werde", entgegnet Streich mit der ihm eigenen und so selbstverständlichen Trockenheit. Und ob das andere Fußballtrainer nicht auch so machen sollten? Die Geister, die Streich gerufen hat, dürfte er so schnell nicht mehr los werden. Er nimmt es gelassen hin, erklärt, dass er sich nicht darum gerissen habe. Und vielleicht künftig auch nicht immer antworten werde. Er sieht die Gefahr, dass womöglich Vorwürfe aufkommen, Streich kümmere sich zu wenig um seine eigentliche Aufgabe als Fußball-Lehrer.

Volle Konzentration aufs Kerngeschäft

Eine Gefahr, die unbegründet ist. Die jüngsten Reformvorschläge – Abseits abschaffen, fliegende Wechsel und so weiter und so fort – sind an Streich vorübergegangen. Zu diesem Themenblock kann er keine Auskunft geben. Seine Konzentration aufs Kerngeschäft ist hoch. So hoch wie immer. Auch wenn das anstehende Spiel gegen die Bayern ein besonderes ist. Selbst den 2:1-Sieg seiner Mannschaft beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Frühjahr 2015 hat Streich völlig vergessen. "Ich habe einfach nicht mehr daran gedacht", beteuert er. Einen Plan zu erarbeiten, wie den Bayern auch diesmal beizukommen ist, das dürfte eine der anspruchsvollsten Aufgaben im deutschen Profifußball sein. "Da muss man schon relativ viel überlegen." Zumal kleinste Veränderungen in der Aufstellung der Münchner große Auswirkungen haben können. "Wenn eine Position anders ist, gibt es ein anderes Spiel", erklärt Streich.

Der Außenseiterrolle, in der sich sein Team befindet, ist sich Streich vollumfänglich bewusst. "Wenn die Bayern nachher sagen, dass sie ein perfektes Spiel gemacht haben, dann haben wir verloren", sagt der Freiburger Fußball-Lehrer, um sofort anzufügen: "Aber warum sollten sie ein perfektes Spiel machen?" Warum sollte die laufstärkste Mannschaft der Bundesliga dem Rekordmeister nicht mit ihren Mitteln beikommen können? "Wir wollen die Bayern bekämpfen", betont Streich.

Was sich brachialer anhört, als es gemeint ist. Denn die SC-Stilmittel haben nichts mit biederem Verteidigen zu tun. "Wir wollen viel agieren und wenig reagieren", kündigt der sportliche Vordenker an. "Agil sein – das sind wir!" Wobei Streich davon ausgeht, dass auch der Gegner alles einbringen wird, um einen guten Start in 2017 zu erwischen. "Dass die Bayern uns unterschätzen", so Streich, "diese Zeiten sind vorbei." Er gehe davon aus, dass beide Teams viel rennen werden. Angesichts der frostigen Temperaturen frieren werde niemand – außer vielleicht die Zuschauer.

Motivieren muss der Freiburger Trainer seine Spieler nicht. Partien gegen den Branchenführer sind in dieser Hinsicht Selbstläufer. Es komme vielmehr auf die Balance an. Nicht zu viel wollen, aber auch nicht in Ehrfurcht erstarren. "Die Jungs sollen nicht die ganze Zeit denken: Wir spielen jetzt gegen die Bayern", mahnt Streich. Auch wenn die Münchner über eine Qualität verfügen wie sonst niemand in der Liga: "Auch wir wollen mit Selbstvertrauen nach vorn spielen. Konsequent sein, von der 1. Minute an." Die 1:4-Niederlage gegen RB Leipzig dient der Orientierung. "So, wie in diesem Spiel, dürfen wir es nicht machen, sonst kriegen wir noch drei mehr", sagt Streich: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Bayern nicht glücklich über den Platz laufen."

Torrejón ersetzt den angeschlagenen Söyüncü

Caglar Söyüncü hätte dabei gerne mitgeholfen. Für den Innenverteidiger wäre die Partie ein Highlight in seiner noch jungen Profikarriere gewesen. Doch die Adduktorenprobleme, die er sich gegen Ende des Trainingslagers in Spanien zugezogen hat, lassen einen Einsatz nicht zu. Für Söyüncü – so viel verriet Streich zur Aufstellung – wird Marc Torrejón in die Startformation rücken. "Marc hat viel Erfahrung", urteilt sein Coach. "Jetzt muss er sich schlau verhalten, dass das Tempo der Bayern nicht zum Tragen kommt."

SC kompakt: Fehlen wird gegen die Münchner Bayern Caglar Söyüncü (Adduktorenprobleme). Auch Marc-Oliver Kempf ist nach überstandener Knieverletzung noch nicht wieder einsatzfähig, kann aber – zumindest phasenweise – bereits wieder mit seinen Mannschaftskollegen trainieren. Laut Sportclub-Trainer Christian Streich ist der Innenverteidiger angesichts der Schwere der Verletzung auf einem sehr guten Weg.


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Ressort: SC Freiburg

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