Wolfswinkel am Flugplatz

SC Freiburg: Neues Stadion soll im Sommer 2019 stehen

Die Pläne fürs neue Stadion des SC Freiburg werden konkreter. Im August 2017 soll die Entscheidung für einen Entwurf fallen, Anfang 2018 sollen die Erschließungsarbeiten starten. Zum Start der Saison 2019/20 könnte der Ball rollen.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Das neue Stadion des SC Freiburg soll am Freiburger Flugplatz entstehen. Im August 2017 soll die Entscheidung für einen Entwurf fallen, Anfang 2018 sollen die Erschließungsarbeiten starten. Zum Start der Saison 2019/20 könnte dort der Ball rollen. Foto: Schneider Ingo
Es gibt Neues zum neuen Stadion: "Alles läuft nach Plan", hat Oberbürgermeister Dieter Salomon am Mittwochnachmittag vor der Presse erklärt. Bis Weihnachten werden die ersten Ergebnisse der Ausschreibungen erwartet, im August 2017 soll dann laut SC-Vorstand Oliver Leki die Entscheidung für einen Stadionentwurf fallen. Läuft weiterhin alles glatt, könnte mit den Erschließungsarbeiten Anfang 2018 begonnen werden – und der Sportclub zum Start der Saison 2019/20 sein erstes Spiel in der neuen Arena austragen.

Die Vertreter von Stadtspitze und SC präsentierten im Pressegespräch ein Update der Planungen für das Großprojekt im Wolfswinkel am Flugplatz. Weitere Gutachten wurden eingeholt, die Bauleitplanung für zwei Bebauungspläne läuft. An deren Ende soll das Baurecht für das neue Stadion stehen. "Wir arbeiten an vielen Themen gleichzeitig", berichtete Baubürgermeister Martin Haag. Oberbürgermeister Salomon konstatierte, dass die Stadt ihre Hausaufgaben gemacht habe. Der SC wird mit seiner ersten und zweiten Mannschaft und seiner Verwaltung an den neuen Standort im Freiburger Westen ziehen, wie SC-Vorstand Oliver Leki berichtete. Hier ein Überblick über die wichtigsten Punkte:

Energiekonzept: Freiburg wird ein Stadion bekommen, das laut Baubürgermeister Haag "weitgehend klimaneutral" ist – und damit innovativer und umweltfreundlicher als alle anderen Arenen. Genutzt wird die Fernwärme des Industrieunternehmens Solvay (Ex-Rhodia) im nahen Industriegebiet Nord. Bei Solvay entsteht im Produktionsprozess Abwärme, die mit Energie gekühlt werden müsste, würde sie nicht andernorts verwendet. Die Solvay-Wärme wird im Stadion den Rasen beheizen und den übrigen Wärmebedarf der neuen Arena decken. Auch die Messe Freiburg wird künftig Rhodia-Fernwärme beziehen. Am Stadion und in dessen direkter Umgebung wird Photovoltaik installiert, die den elektrischen Strombedarf fast komplett decken soll. Allenfalls bei Abendspielen müsste dann Energie hinzugekauft werden, so Haag.

Verkehrserschließung: An der Madisonallee gibt es drei Straßenbahnhaltestellen. Der Fußweg zum Stadion beträgt von dort 800 Meter. Eine kleine Änderung gibt es bei den Parkplätzen. Weil der SC noch Trainingsfläche für Torwarttraining und für ein Kleinspielfeld braucht, fallen ein paar Parkplätze weg. Ersatz wird mit einer zweistöckigen Parkpalette geschaffen, die neben der künftigen Haupttribüne errichtet werden soll.

Flugplatz und Flugbetrieb: Den viel diskutierten Düseneffekt durch den Stadionkörper werde es nicht geben, bestätigten der Stadtverwaltung weitere Gutachter. Der Motorflug werde weniger tangiert als ursprünglich erwartet. Lediglich an Spieltagen dürfe es bis 90 Minuten nach Spielende keine Starts und Landungen geben. Bei 24 Spielen jährlich wäre demnach nur 0,6 Prozent der Betriebszeit des Flugplatzes betroffen. Die Segelflugbahn soll bleiben, aber verlegt werden. Hier laufen noch Gespräche. Definitiv umziehen müssen die Fallschirmspringer. Die Stadt will dem Breisgauverein für Fallschirmsport beim Umzug unter die Arme greifen.

Vergabeverfahren: Stadt und SC suchen einen Totalunternehmer, der das Stadion samt Außenanlagen plant und baut. Das Stadion mit Platz für 35 000 Zuschauer darf maximal 70 Millionen Euro kosten. Die Ausschreibung läuft europaweit. Experten rechnen damit, dass sich allenfalls zehn Bieterkonsortien melden. Bis Weihnachten sollen die ersten Entwürfe auf dem Tisch liegen, die aber nicht öffentlich werden dürfen. Die Angebote dürfen auch nach Abgabe noch verbessert und überarbeitet werden. SC und Stadt sind nicht verpflichtet, den billigsten Bieter zu nehmen. Gesucht wird natürlich das beste Konzept.

Zeitplan: Der SC will das erste Saisonspiel der Spielzeit 2019/20 im neuen Stadion austragen. Würde dieser Termin platzen, wäre der nächstmögliche Umzugstermin dann die folgende Winterpause. "Wir sind im Moment in der Spur, aber es gibt natürlich keine Garantie", sagt Baubürgermeister Haag. Auch eine Klage, etwa durch Anwohner, könnte das Projekt verzögern. Aber deswegen versuche man, eine möglichst saubere Planung vorzulegen, so Haag. Der nächste große Termin wird jedenfalls der August 2017 sein. Dann wird nämlich zunächst einmal die Entscheidung fallen, wie das neue Stadion aussieht und wer es bauen wird.

Mehr zum Thema:

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel