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Innenstadt

SC Freiburg: Aufstiegsträume bei der Autogrammstunde

Autogrammstunde im Aufstiegsfieber: Viele Fans ergatterten eine Unterschrift oder ein Foto der SC-Spieler Nils Petersen, Julian Schuster und Maximilian Philipp – just während des Nürnberg-Spiels.  

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Nils Petersen, Julian Schuster und Max...hilipp (von rechts) geben Autogramme.   | Foto: Rita Eggstein
Nils Petersen, Julian Schuster und Maximilian Philipp (von rechts) geben Autogramme. Foto: Rita Eggstein
Fast der gesamte Kader des SC Freiburg sitzt am Samstagnachmittag im Schwarzwald-Stadion vor dem Fernseher und verfolgt das Spiel der Nürnberger am Fernseher, das über einen vorzeitigen Aufstieg des Sportclubs entscheidet. Nur Nils Petersen, Maximilian Philipp und Julian Schuster sitzen in einem Modehaus in der Innenstadt und schreiben Autogramme (Fotos). Sie erfahren von Fans und der Begleitdelegation die Zwischenstände aus Franken.

Kurz vor 13 Uhr hat sich vor dem Kaufhaus Breuninger bereits eine Schlange gebildet. Mit Regenschirmen trotzen die SC-Fans dem schlechten Wetter und warten geduldig, bis die Autogrammstunde beginnt. Drinnen sitzen die drei Spieler zwischen Kleiderständern. Keiner von ihnen hat ein Handy vor sich liegen. "Es wird uns schon jemand sagen, wie es steht", ist sich Nils Petersen sicher.

Viele glückliche Fans und ein voreiliger Gratulant

Die erste Erfolgsmeldung lässt nicht lange auf sich warten: Union Berlin geht in der dritten Minute in Nürnberg in Führung. Bei diesem Spielstand wären die Freiburger aufgestiegen. Die drei grinsen kurz, schreiben dann weiter Autogramme und posieren für Fotos. "Soll da eine Widmung drauf?", fragt Maximilian Philipp. Auch als die Meldung vom 2:0 der Berliner die Runde macht, kommt noch keine Feierlaune auf. Petersen freut sich nur, dass nicht Bobby Wood der Torschütze ist, der in der Torschützenliste noch zu ihm aufschließen könnte. Die Spieler wollen möglichst vielen Anhängern die Möglichkeit geben, zu ihrer Unterschrift auf Karten, Bällen, Trikots und Schuhen zu kommen.

Die Schlange reicht mittlerweile bis auf die Straßenbahngleise, sodass ein Sicherheitsbeauftragter raus muss, um die Reihen zu ordnen. Rene Faller-Figlestahler ist mit seinem Sohn und dessen Freunden aus Oberried gekommen. "Das ist für die Jungs ein richtiges Highlight, den Spielern mal so nah zu sein", sagt Faller-Figlestahler, der Trainer bei den Sportfreunden Oberried ist. "Wir würden uns wünschen, dass auch mal einer zu uns ins Training kommt." Sein Sohn Julian ist regelmäßig im Stadion, den 3:0-Sieg gegen Duisburg am Freitag hat er aber nicht miterlebt, weil es für den Siebenjährigen zu spät geworden wäre. Jetzt drückt er die Daumen, dass es schon an diesem Samstag mit dem Aufstieg klappt.

Auch der langjährige VfB-Präsident kommt vorbei

Das macht auch Lena Ritter aus Buggingen. Die Zehnjährige lässt sich mit allen drei Spielern fotografieren. Wenn der SC nächste Saison wieder erstklassig wäre, würde Lena gerne zum Spiel gegen den FC Bayern gehen, ihrem zweiten Lieblingsverein. "Wie geht’s dem Knöchel?", fragt ein Fan Julian Schuster. "Alles wieder gut", antwortet der SC-Kapitän. Viel Zeit zum Smalltalk bleibt nicht, der Andrang ist zu groß. Zwischendurch verlässt Schuster seinen Platz kurz, weil er Erwin Staudt entdeckt hat, den ehemaligen Präsidenten des VfB Stuttgart. Staudt ist mit Freunden in seiner früheren Studienstadt unterwegs. "Freiburg ist mein zweiter Verein", sagt der VfB-Ehrenpräsident, "es freut mich riesig, wenn sie aufsteigen." Seinem Ex-Spieler gratuliert er – wohl etwas voreilig – schon mal dazu.

"Vielleicht ist es ja auch schöner, auf dem Platz aufzusteigen." Nils Petersen
Denn in der zweiten Halbzeit startet Nürnberg die Aufholjagd. Kurz nach der Pause fällt der Anschlusstreffer und in der 60. Minute der Ausgleich durch einen umstrittenen Elfmeter. Die Mundwinkel der Spieler gehen kurz nach unten, aber dann lächeln sie schon wieder für ihre Fans. Schließlich haben diese bis zu einer Stunde angestanden. Als die 90 Minuten plus Nachspielzeit der Autogrammstunde rum sind, steht es schon 4:2 für die Nürnberger. Deshalb haben die SC-Spieler auch keine Eile, sich zu verabschieden. Für den Fall der Fälle stand auf dem Münsterplatz ein Fahrzeug bereit, um sie schnell ins Stadion zu bringen.

"Enttäuscht bin ich nicht", sagt Petersen, "vielleicht ist es ja auch schöner, auf dem Platz aufzusteigen." Wissen kann er es nicht, er ist noch nie aufgestiegen. Das hat ihm Schuster voraus, der als einziger aktueller Spieler auch schon beim Aufstieg 2009 dabei war. Am Freitag kann der SC mit einem Sieg in Paderborn die Feier dann nachholen, die am Samstag nach dem deutlichen 6:2-Sieg der Nürnberger ausgefallen ist.

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