Sadie verzweifelt gesucht
Courtney Summers Roman folgt einer jungen Rächerin, die den Mord an ihrer Schwester aufklären will, quer durch Amerika.
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Ein düsteres und komplexes Setting hat sich die 1986 in Kanada geborene Jugendbuchautorin Courtney Summers für ihren packenden Thriller ausgedacht, der sich um sexuellen Missbrauch, Schuld und Gerechtigkeit dreht.
Dabei verzahnt sie zwei unterschiedliche Erzählperspektiven, schnell geschnitten und mit Vor- und Rückblenden. So berichtet der Rundfunkjournalist West McCray mit vielen O-Tönen von seiner fast aussichtslosen, aber zunehmend leidenschaftlichen Suche nach Sadie: Bei jeder Station sammelt er neue Spuren, Schicht für Schicht legt er ihre tragische Geschichte frei. Im Kontrast zu dieser Außensicht zoomt Sadies fesselnde Stimme mitten in ihr so dramatisches wie gefährliches Roadmovie quer durch das Land. "Ich werde einen Mann töten", so das Mantra ihres Rachefeldzugs, hat sie mit dem Tod der Schwester doch jeden Lebenssinn verloren: Für Maddie war Sadie nicht das stotternde, ungeliebte Missbrauchsopfer, sondern Mutterersatz und Kriegerin. Ob der von ihr gejagte Mann wirklich der Mörder ist und woher Sadie ihn kennt, das puzzelt sich hier sehr spannend Stück für Stück zusammen.
Dass dieser Roman bei aller Empathie keine Sozialtragödie ist, liegt neben Summers präziser, tiefgründiger Sprache an der beeindruckenden Heldin: einer kompromisslosen, starken, eigenwilligen Persönlichkeit. Ein großartiger Roman, der in Zeiten der Me-Too-Bewegung ungeheure Wucht entwickelt.
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