Skandal
Russischer Häftling genießt Kaviar und Hummer in seiner Zelle
In Russland sorgen Bilder aus einem Gefängnis für Empörung. Sie zeigen, wie ein berüchtigter Verbrecher im Luxus schwelgt. Der Mann soll aber noch weitere Privilegien haben.
Mi, 14. Nov 2018, 20:30 Uhr
Panorama
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Die Fotos sind auf das Jahr 2015 datiert. Aufgenommen wurden sie in der Strafkolonie Nummer 3 im Amur-Gebiet. Die besonders strengen Regeln dort gelten offenbar nicht für alle Häftlinge. Auch nicht für Wjatscheslaw Zepowjas, der auf den Bildern zu sehen ist. Das empört viele Russen. Denn Zepowjas ist Mitglied der berüchtigten Zapok-Bande. Sie tyrannisierte von 1998 bis 2010 die südrussische Kleinstadt Kuschtschjowskaja und ermordete 19 Menschen, darunter auch Kinder.
Zepowjas wurde 2013 zu 19 Jahren und acht Monaten verschärfter Haft verurteilt. Was sei das für eine Strafe, wenn es ihm hinter Gitter besser gehe, als vielen Menschen in Freiheit, schreibt die Zeitung Moskowski Komsomoljez. "Früher rechnete die Unterwelt im Gefängnis mit Kindesmördern ab. Zepowjas hat ein Baby auf dem Gewissen, auch wenn er behauptet, er habe das kleine Mädchen nicht verbrannt, sondern nur danebengestanden. Warum hat man ihn im Gefängnis nicht ,angemessen’ empfangen?"
Der Kriminelle und seine Anwälte behaupten jedoch, die Fotos seien ein Fake, dahinter stecke seine Ex-Frau, die es auf sein Vermögen abgesehen habe. Die Ex-Frau wiederum erklärte der britischen BBC, Zepowjas hätte ihr und den gemeinsamen Kindern die Fotos selbst geschickt. Sie habe allein vergangenes Jahr knapp 43 000 Euro für seinen Unterhalt im Gefängnis ausgegeben.
Die Justizvollzugsbehörde des Gebiets Amur bezeichnete die Fotos als echt. Das regionale Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren gegen die Verantwortlichen in der Strafkolonie ein. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft empfing Zepowjas häufiger Besuch als erlaubt, benutzte gegen alle Vorschriften ein Handy und mehrere SIM-Karten, bewegte sich auch in den Diensträumen der Kolonie frei. Ein ehemaliger Mitgefangener sagte Moskowski Komsomoljez, Zepowjas habe offenbar eigene Räume bewohnt, normale Häftlinge hätten ihn kaum zu Gesicht bekommen.