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Es ist Freitagnachmittag kurz nach zwei, das Hauptgebet geht zu Ende, Tausende Tschetschenen strömen aus der Achmad-Kadyrow-Moschee, einem marmornen Prachtbau, der im vergangenen Herbst fertiggestellt wurde. Draußen brennt die Sonne heiß auf die Straßen der tschetschenischen Hauptstadt Grosny, auf dem Wladimir-Putin-Prospekt hinter der Moschee fließt der Mittagsverkehr. Einige Männer setzen sich an die Springbrunnen, blicken auf die vor wenigen Tagen eröffnete "Russische Islamische Universität", diskutieren über die Predigt des Imams. "Selbstmordattentäter können nicht barmherzig sein", hat er die auf Teppichen kauernden Tschetschenen belehrt.
Am Abend dann schalten die Menschen ihre Fernseher ein und sehen auf "Grosny-TV" ihren vor Kraft und Selbstbewusstsein strotzenden Präsidenten Ramsan Kadyrow: Schaitany – Teufel – nennt er die Rebellen, mit denen er kurzen Prozess machen werde. Danach erscheint ein Imam auf dem Bildschirm, er erzählt von der goldenen Zukunft, von der sie 20 Jahre geträumt hätten und die nun ...