Risiko im Katastrophenfall minimieren
Das städtebauliche Entwicklungskonzept zur Seveso-Richtlinie regelt das Nebeneinander von chemischer Industrie und Wohnen in der Rheinfelder Innenstadt. Nun ist das überarbeitete Konzept unterzeichnet worden.
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Das Konzept regelt das Nebeneinander von chemischer Industrie, Wohnbebauung, Gewerbegebieten sowie schutzwürdigen Einrichtungen wie zum Beispiel Kitas und Schulen. Ziel ist es, das Risiko im Störfallradius der chemischen Industrie in einem Katastrophenfall möglichst gering zu halten, insbesondere es gegenüber dem Status Quo nicht erheblich zu erhöhen. Gleichzeitig dient es auch der Standortsicherung der Industrie, heißt es in der Mitteilung.
Das Konzept bezieht sich auf die europäische Seveso-III-Richtlinie, die den Umgang mit gefährlichen Stoffen regelt und Auflagen zur Sicherheit in Betrieben, zu Notfallplänen und zu Abständen bezüglich Naturschutz- und Wohngebieten enthält. Es ist nach der italienischen Stadt Seveso benannt, wo im Jahre 1976 bei einem Unfall in einer Chemiefabrik hochgiftiges Dioxin freigesetzt worden war.
Rheinfelden hatte erstmals 2016 ein städtebauliches Entwicklungskonzept dazu aufgelegt. Dieses ist nun überarbeitet worden (die BZ berichtete). In der Fortschreibung sei vor allem im Bereich der Nachverdichtungspotentiale nachgeschärft worden, heißt es in der Pressemitteilung. Die Neufassung orientiere sich an einer maximalen Wohnfläche von 5000 Quadratmetern je Quartier sowie einer Dichte von 80 Einwohnern pro Hektar. Anhand dieser Größen wurden für jedes Quartier im betroffenen Radius Entwicklungsmöglichkeiten definiert. Damit zeige das Konzept Entwicklungspotentiale auf und verhindere Fehlentwicklungen sowie eine Erhöhung des Risikopotentials.
Damit sei ein komplexes Thema in einem sehr aufwendigen Verfahren zu einem guten Ende geführt worden. "Wir haben nicht gegen, sondern miteinander gearbeitet", wird Oberbürgermeister Eberhardt zitiert. Alle drei Akteure sind laut Mitteilung froh mit dem überarbeiteten Konzept nun eine belastbare, kleinteilige Systematik an der Hand zu haben. Das Konzept sei, so die einhellige Meinung, eine wichtige Entscheidungs- und Abwägungsgrundlage sowohl für Bebauungsplan- als auch Baugenehmigungsverfahren. Lobende Worte fanden auch Hermann Becker und Herbert Swarowsky. Schon mit dem ersten Konzept 2016 habe Rheinfelden eine Vorreiterrolle eingenommen. Aber auch die Überarbeitung sei beispielhaft, so die Meinung der Beteiligten.
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