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Riesenrad leuchtet heller denn je

Christian Engel
  • Do, 21. Mai 2015
    Freiburg

     

Die Attraktion auf der Frühjahrsmess’ ist auf LED-Lampen umgerüstet / 200 Euro Stromkosten pro Tag.

Die neuen LED-Lampen sollen das Riesenrad noch heller strahlen lassen.   | Foto: Thomas Kunz
Die neuen LED-Lampen sollen das Riesenrad noch heller strahlen lassen. Foto: Thomas Kunz

Über die Finger der linken Hand lässt Manfred Joseph den blauen Chip kreisen. Bevor die Besucherin den Mund aufmachen kann, hat der 75-Jährige schon angefangen zu rufen. Extralaut, damit ihn jeder hinter der Glasscheibe hören und es ja zu keiner Verzögerung kommen kann: "Komm her! Frau und Kind! Dreifuffzisch!" Etwas erschrocken zuckt die Frau und zückt die Börse, das Kind macht große Augen.

Wenig später sitzen Mutter und Tochter in einer der 24 Gondeln des riesigen Riesenrades auf der Freiburger Frühjahrsmess’. 38 Meter ragt es in die Höhe. Von ganz oben könne man sogar den Kandel sehen, sagt eine Besucherin nach der Fahrt mit schlotternden Knien. "Es ist ganz schön kalt dort oben."

Vom Kandel aus soll man auch das Riesenrad sehen können. Das jedenfalls wünscht sich der Betreiber. 12 000 LED-Lampen wurden über die Wintermonate installiert, damit der Frühling hell erstrahlt, wenn die Messen beginnen. "Jede einzelne Glühbirne haben wir rausgedreht", sagt Joseph. Er selbst sei ab und zu in die Lagerhallen gegangen, um seinen Kollegen bei der Arbeit zuzuschauen. Neue Lichtleisten wurden verlegt, Motoren überholt, die Sicherheit überprüft.

30 000 Euro hat allein die Installation der neuen LED-Lampen gekostet. "Ein lohnendes Geschäft?", wiederholt Joseph und lacht. "Und wie, junger Mann! Wir gehen mit den Stromkosten auf knapp 10 Prozent." Durchschnittlich blecht der Betreiber A.u.H. Göbel aus Worms täglich knapp 200 Euro für Strom.

Rot, blau, weiß und gelb leuchten, flimmern und zucken die LED-Lampen über die weiten Streben des Riesenrades. Mit den neuen Lichtern sei die Wirkung um 70 Prozent gestiegen, meint Joseph. "Licht zieht die Leute an. Wenn das Licht aber leuchten soll, braucht es Dunkelheit. Das kannst du bei Schopenhauer nachlesen."

Kilometerweit könne man das Rad bei Nacht sehen, versichert der Kassierer. Sandra Zähringer aus Freiburg-Hochdorf findet, dass es im Dunkeln sehr schön wirkt. "Die bunten Lichter – toll! Und dass dabei Strom gespart wird, ist doch noch viel besser."

"Komm her!", drängt Joseph die nächsten Besucher aus dem Glaskasten heraus. "Wie viele sind wir denn?" Bevor der Mann antworten kann, hat Joseph schon gezählt und den Preis genannt. "Hier darfst du nie den Überblick verlieren, sonst kommst du ins Schleudern." Und das will bei dieser Attraktion sicher niemand.

Eine Fahrt mit dem Riesenrad dauert fünf Minuten und kostet 4 Euro pro Erwachsenen, 3 Euro pro Kind – am Dienstag, dem Familientag galt halber Preis . Noch bis Montag findet die Freiburger Frühjahrsmesse statt. Am Freitag gibt es beim Oma-Opa-Enkeltag Vergünstigungen bei den Fahrbetrieben.

Ressort: Freiburg

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