Bundestagswahl
Die Rezepte für eine sichere Rente sind bei den Kandidierenden im Wahlkreis Emmendingen-Lahr unterschiedlich
Die BZ hat die Kandidierenden im Wahlkreis Emmendingen-Lahr mit acht Fragen zu aktuellen Themen konfrontiert. Im heutigen Beitrag geht es um die Rente.
Mo, 17. Feb 2025, 11:30 Uhr
Lahr
Thema: Bundestagswahl Wahlkreis Emmendingen - Lahr
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![Wie viel Geld werden die Rentnerinnen ...er Zukunft in ihrem Geldbeutel haben? | Foto: Alicia Windzio (dpa) Wie viel Geld werden die Rentnerinnen ...er Zukunft in ihrem Geldbeutel haben? | Foto: Alicia Windzio (dpa)](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/7e/ed/65/410971493-w-640.jpg)
Wer ein Leben lang gearbeitet hat, der hat eine Rente verdient, von der man leben kann. Denn auch Lebensleistung muss sich lohnen. Darum muss das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren bleiben. Wer danach noch freiwillig weiterarbeiten möchte und das kann, soll künftig 2000 Euro steuerfrei dazuverdienen dürfen. Entscheidend für ein stabiles Rentensystem ist, dass die Wirtschaft im Land wieder läuft, die Beschäftigtenzahlen in Vollzeit wieder steigen und die Rentenversicherung dadurch wieder mehr Beitragseinnahmen hat. Für die junge Generation müssen wir vorsorgen. Darum schlagen wir vor, jedem Kind ab dem sechsten Lebensjahr monatlich zehn Euro auf ein Kapitalkonto einzuzahlen, damit unabhängig vom Elternhaus, jeder mit 18 Jahren einen Grundstock für eine private Altersvorsorge hat.
Die SPD will sichere und stabile Renten. Wir wollen das Rentenniveau langfristig auf 48 Prozent und die Beiträge nicht höher als 22 Prozent gesetzlich festschreiben, was die CDU ablehnt. Bei den Preissteigerungen können wir Rentnerinnen und Rentnern keine Kürzungen zumuten. Das Renteneintrittsalter wollen wir nicht erhöhen. Wir sollten endlich ein Konzept entwickeln, dass alle – also auch Abgeordnete, Beamte und Selbständige – wie in anderen europäischen Ländern in eine einheitliche Rentenkasse einbezahlen. Die Rentenbeiträge könnten sinken, wenn endlich versicherungsfremde Leistungen wie die Mütterrente steuerfinanziert werden.
Wir Grünen wollen die gesetzlichen Renten bei mindestens 48 Prozent stabilisieren. Dazu müssen möglichst viele Menschen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die Förderung von versicherungspflichtiger Beschäftigung ist deshalb eines unserer Kernanliegen. Dazu gehört, Frauen besser zu ermöglichen, in dem von ihnen gewünschten Maß berufstätig sein zu können. Oft stehen dem noch Hindernisse zum Beispiel im Bereich der Kinderbetreuung im Weg. Dazu gehört auch die Zuwanderung von Fachkräften. Wir brauchen in Deutschland außerdem gute Löhne, um hinreichend Fachkräfte anziehen und dauerhaft unsere sozialen Sicherungssysteme finanzieren zu können. Die Riesterrente wollen wir durch einen Bürgerfonds in öffentlicher Verwaltung ersetzen.
Eine sichere Rente erfordert eine Politik, die unsere Sozialsysteme schützt und Fehlentwicklungen korrigiert. Die finanzielle Belastung durch falsche Migrationspolitik muss beendet werden. Um die Rente zu sichern, brauchen wir zudem eine hochproduktive Wirtschaft mit Leistungsanreizen und ohne bürokratische und ideologisch motivierte Belastungen, die zu einer Einwanderung qualifizierter und integrationswilliger Menschen und auch zur Rückkehr der vielen ausgewanderten deutschen Fachkräfte führt. Nur durch einen hohen Beschäftigungsgrad und viele hochproduktive, gutbezahlte Arbeitsplätze wird sich das Rentenniveau halten lassen. Auch hier ist langfristig eine gute Bildung und Ausbildung essentiell. Über die Einbeziehung der Beamten in das System der gesetzlichen Rente sollte nachgedacht werden.
Ohne dringend notwendige Reformen stehen wir vor der Gefahr eines sinkenden Rentenniveaus, eines höheren Renteneintrittsalters oder immer weiter steigenden Beiträgen. Niemand möchte das, aber ich verstehe nicht, warum andere Parteien sich weigern, diese Diskussion zumindest ergebnisoffen zu führen. Wir setzen uns für die Einführung einer Aktienrente nach schwedischem Vorbild ein, um die Renten langfristig zu sichern. Die Kritik, wir würden mit der Altersvorsorge der Menschen spekulieren, möchte ich dabei klar zurückweisen. Zusätzlich möchten wir die private Vorsorge stärken und den Menschen die Möglichkeit geben, freiwillig länger zu arbeiten, wenn sie dies möchten.
Die Rente ist sicher, wenn wir sie gerecht finanzieren. Die Linke fordert eine solidarische Rentenversicherung, in die alle einzahlen, auch Selbstständige, Beamte und Abgeordnete. Das Rentenniveau muss auf 53 Prozent angehoben werden, damit niemand im Alter in Armut lebt. Außerdem wollen wir Niedriglöhne bekämpfen, denn gute Löhne sind die Grundlage für eine starke Rente. Zusätzlich fordern wir eine Mindestrente von 1400 Dossier. Durch höhere Beiträge von Spitzenverdienern und die Abschaffung von Beitragsbemessungsgrenzen sichern wir die Rente nachhaltig und solidarisch.