Rette sich, wer kann: Taliban-Vormarsch in Afghanistan
Nicht nur in Kundus, sondern in weiten Teilen des Nordens von Afghanistan haben plötzlich die radikalislamistischen Taliban die Oberhand. Willi Germund hat die Region besucht.
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Der Polizeichef in seiner blaugrauen Uniform grüßt sehr freundlich. Aber reden will er an dieser Stelle auf der schnurgeraden Straße von Baghlan in das 100 Kilometer entfernt gelegene, umkämpfte Kundus nicht. Die Gegend zehn Kilometer außerhalb von Baghlan heißt Jangal Bagh, auf Deutsch Baumgarten, und in den Wäldchen links und rechts der Straße verstecken sich manchmal Kämpfer der Talibanmilizen. Als Oberst Mohubullah ein paar Hundert Meter weiter aus seinem gepanzerten Humvee steigt, postiert der 35-jährige Polizist sich zwar mit stolzgeschwellter Brust inmitten seiner Leibwächter. Er zieht freilich vorsichtshalber eine schusssichere Weste über.
"Hier haben wir die Taliban gestoppt", sagt Mohubullah. Erst am Vorabend sei einer seiner Posten attackiert worden, erzählt der Ortskommandant. "Aber wir haben uns gewehrt, wir haben gekämpft und uns nicht ...