Account/Login

Region drängt auf grünen Wasserstoff

  • Di, 08. Oktober 2024
    Rheinfelden

     

Staatssekretär Florian Hassler informiert sich bei Evonik über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Wasserstoffhochlauf. Bei dem Austausch wurde auch um Fördermittel geworben.

Vertreter von Wirtschaft und Politik tauschten sich bei Evonik aus.  | Foto: Büro Niklas Nüssle
Vertreter von Wirtschaft und Politik tauschten sich bei Evonik aus. Foto: Büro Niklas Nüssle
Auf Einladung des Waldshuter Landtagsabgeordneten Niklas Nüssle (Grüne) hat Florian Hassler, Staatssekretär im Staatsministerium des Landes, den Produktionsstandort von Evonik in Rheinfelden besucht. Thema war die Initiative von Evonik und den Partnerfirmen RWE, Badenova, Bosch und IWB, den Wasserstoffhochlauf am Hochrhein voranzutreiben. Die Unternehmen bilden das H2-Cluster Südwest und arbeiten daran, via Vor-Ort-Produktion und Pipeline Kunden in der Region mit grünem Wasserstoff zu versorgen.

"Wir sind in Baden-Württemberg auf Kooperationen, wie es hier das H2-Cluster Südwest vorlebt, angewiesen", wird Hassler ein einer Mitteilung aus Nüssles Büro zitiert. Nüssle betont die Wichtigkeit des Projekts für die Region: "Für eine erfolgreiche Zukunft brauchen unsere Region und Betriebe wie die Evonik grünen Wasserstoff." Es freue ihn daher sehr, dass der Cluster H2-Hochrhein hier exzellente Vorarbeit geleistet habe, die mit den Anstrengungen der Landesregierung eine klare Zukunftsperspektive bieten werde.

Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller äußerte sich positiv über den Verlauf des Wasserstoffprojekts: "Ich begrüße, dass der Antrag auf Aufnahme der geplanten Pipeline der Badenova am Hochrhein ins Kernnetz positiv bewilligt werden soll. Das ist das richtige Signal". Aktuell sei der Wasserstoffhochlauf in Baden-Württemberg ins Stocken geraten; Projekte zur Herstellung und zum Einsatz von grünem Wasserstoff wurden teilweise on hold gesetzt. "Wir sind als politisch Verantwortliche gemeinsam in der Pflicht, dass der Wasserstoffhochlauf ein Erfolg wird."

Neben einer 60 Kilometer langen Wasserstoff-Pipeline, die der Energieversorger Badenova im Rahmen der Kernnetz-Planung bauen will, sind auch der Aufbau von Vor-Ort-Produktionen geplant. "Die Industrie in der Region kann nicht 20 Jahre auf die Belieferung mit sauberem Wasserstoff warten, wir brauchen ihn besser heute als morgen", machte der Standortleiter von Evonik in Rheinfelden, Hermann Becker, deutlich. "Wir haben hier die einmalige Gelegenheit, die Bedarfe an Wasserstoff mit Elektrolyseanlagen in Rheinfelden und Albbruck zu decken, in das geplante Netz der Badenova einzuspeisen und so Evonik und andere Kunden zu beliefern." Bereits heute gebe es konkrete Bedarfe für Wasserstoff am Hochrhein, die allerdings bisher mit dem so genannten grauen Wasserstoff auf Erdgasbasis gedeckt werden. Ziel ist es hier auch im Sinne der CO2-Minderung auf grünen Wasserstoff umzustellen.

Aktuell begegnen den Clusterpartnern einige Hürden, um diese Vision in aller Konsequenz Realität werden zu lassen. Gemeinsam plädierten die Vertreter des Clusters für eine Unterstützung durch die Politik. Neben Hassler, Nüssle und Hartmann-Müller sowie dem Waldshuter Landrat Martin Kistler nahmen Alexander Graf (IHK Hochrhein-Bodensee) und Ulrich Hoehler (Erster Landesbeamter des Kreises Lörrachs) teil. Die beiden Kreise und die IHK unterstützen das angedachte Projekt bereits. Um die finale Lücke zu schließen, warb man bei dem Termin um Fördermittel. "Wir haben durch alle beteiligten Unternehmen bereits stabile Brückenpfeiler gesetzt, nun fehlt es noch an dem Mittelstück in Form von Förderinstrumenten durch Bund, Land oder die EU", sagte Becker.

Ressort: Rheinfelden

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 08. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.

Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr


Weitere Artikel