Region drängt auf grünen Wasserstoff
Staatssekretär Florian Hassler informiert sich bei Evonik über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Wasserstoffhochlauf. Bei dem Austausch wurde auch um Fördermittel geworben.
"Wir sind in Baden-Württemberg auf Kooperationen, wie es hier das H2-Cluster Südwest vorlebt, angewiesen", wird Hassler ein einer Mitteilung aus Nüssles Büro zitiert. Nüssle betont die Wichtigkeit des Projekts für die Region: "Für eine erfolgreiche Zukunft brauchen unsere Region und Betriebe wie die Evonik grünen Wasserstoff." Es freue ihn daher sehr, dass der Cluster H2-Hochrhein hier exzellente Vorarbeit geleistet habe, die mit den Anstrengungen der Landesregierung eine klare Zukunftsperspektive bieten werde.
Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller äußerte sich positiv über den Verlauf des Wasserstoffprojekts: "Ich begrüße, dass der Antrag auf Aufnahme der geplanten Pipeline der Badenova am Hochrhein ins Kernnetz positiv bewilligt werden soll. Das ist das richtige Signal". Aktuell sei der Wasserstoffhochlauf in Baden-Württemberg ins Stocken geraten; Projekte zur Herstellung und zum Einsatz von grünem Wasserstoff wurden teilweise on hold gesetzt. "Wir sind als politisch Verantwortliche gemeinsam in der Pflicht, dass der Wasserstoffhochlauf ein Erfolg wird."
Neben einer 60 Kilometer langen Wasserstoff-Pipeline, die der Energieversorger Badenova im Rahmen der Kernnetz-Planung bauen will, sind auch der Aufbau von Vor-Ort-Produktionen geplant. "Die Industrie in der Region kann nicht 20 Jahre auf die Belieferung mit sauberem Wasserstoff warten, wir brauchen ihn besser heute als morgen", machte der Standortleiter von Evonik in Rheinfelden, Hermann Becker, deutlich. "Wir haben hier die einmalige Gelegenheit, die Bedarfe an Wasserstoff mit Elektrolyseanlagen in Rheinfelden und Albbruck zu decken, in das geplante Netz der Badenova einzuspeisen und so Evonik und andere Kunden zu beliefern." Bereits heute gebe es konkrete Bedarfe für Wasserstoff am Hochrhein, die allerdings bisher mit dem so genannten grauen Wasserstoff auf Erdgasbasis gedeckt werden. Ziel ist es hier auch im Sinne der CO2-Minderung auf grünen Wasserstoff umzustellen.
Aktuell begegnen den Clusterpartnern einige Hürden, um diese Vision in aller Konsequenz Realität werden zu lassen. Gemeinsam plädierten die Vertreter des Clusters für eine Unterstützung durch die Politik. Neben Hassler, Nüssle und Hartmann-Müller sowie dem Waldshuter Landrat Martin Kistler nahmen Alexander Graf (IHK Hochrhein-Bodensee) und Ulrich Hoehler (Erster Landesbeamter des Kreises Lörrachs) teil. Die beiden Kreise und die IHK unterstützen das angedachte Projekt bereits. Um die finale Lücke zu schließen, warb man bei dem Termin um Fördermittel. "Wir haben durch alle beteiligten Unternehmen bereits stabile Brückenpfeiler gesetzt, nun fehlt es noch an dem Mittelstück in Form von Förderinstrumenten durch Bund, Land oder die EU", sagte Becker.
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