Der Terror des Nationalsozialistischen Untergrundes ist seit einem Jahr vorbei, viele Fragen bleiben – auch in der Kölner Keupstraße, die 2004 Ziel eines Attentats war.
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Metin Ilbay ist ein zierlicher, fast zerbrechlich wirkender Mann mit sorgfältig gescheiteltem Haar, filigraner Brille und flinken Augen. Jetzt mustert er den Fremden mit jener Mischung aus Misstrauen und Vorsicht, die hier jedem entgegenschlägt, der in der Kölner Keupstraße nach dem 9. Juni des Jahres 2004 fragt. Damals, davon sind die Ermittler heute überzeugt, hatte der aus Thüringen stammende Neonazi Uwe Mundlos in der von türkischen Geschäften gesäumten Straße schräg gegenüber vor dem Friseursalon der Familie Yildirim ein Fahrrad abgestellt. Sein Kumpan Uwe Böhnhardt ließ kurz darauf per Fernzünder eine auf dem Fahrrad deponierte Nagelbombe detonieren. Beide entkamen unerkannt. 22 Menschen wurden teils schwer verletzt.
Metin Ilbay ist einer von ihnen. Auch er hatte damals keinen der beiden Terroristen gesehen, die in Deutschland zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordeten und zwei Bombenanschläge verübten. Jedenfalls kann er sich an nichts Ungewöhnliches erinnern. Dabei hatte der Juwelier an jenem Nachmittag ...