Rechnungshof: Es gibt zu viele Landesbetriebe

Prüfer vermissen Transparenz.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
STUTTGART. Mit dem Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart fing alles an: 1955 wurde der Zoo in den ersten Landesbetrieb umgewandelt. Bis Ende 2011 kamen 42 weitere hinzu – so viele wie in keinem anderen Bundesland: vom Staatsweingut Meersburg, über die Württembergischen Staatstheater bis zum Beschussamt Ulm. Nach dem Regierungswechsel zu Grün-Rot wurden noch einmal neun staatliche Organisationen in die Rechtsform des Landesbetriebs überführt. Zu viele, befindet der Landesrechnungshof.

Nach einem Bericht der Karlsruher Behörde fallen die allermeisten Landesbetriebe in den Bereich des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (Universitäten, Hochschulen, Medizinische Fakultäten, Museen). Begründet werden diese Ausgründungen in der Regel damit, dass dann das Wirtschaften flexibler und die Kostentransparenz größer sei. Darüber hinaus könne die Budgetverantwortung gezielter wahrgenommen werden.

In einer am Dienstag veröffentlichten beratenden Äußerung kommt der Rechnungshof jedoch zu einem anderen Schluss. Oft hätten andere als die vorgegebenen Gründe für die Schaffung eines Landesbetriebs Pate gestanden, zudem "verursacht die Errichtung von Landesbetrieben zusätzliche Belastungen". Besonders ins Gewicht fällt, dass mit der Umwandlung ein "Informationsverlust für den Haushaltsgesetzgeber", also den Landtag, verbunden ist. Nur "wenn ein Wirtschaften als Landesbetrieb klar erkennbare Vorteile" bringe, sollte dies in Kauf genommen werden. Die "extensive Umwandlung von Teilen der Landesverwaltung in Landesbetriebe wirkt sich zunehmend auch auf die Gesamtstatik des Landeshaushalts aus", kritisiert der Rechnungshof. So seien 2011 mehr als 28 000 Bedienstete in Landesbetrieben tätig gewesen, deren Bezüge in der Personalausgabenquote des Landeshaushalts nicht berücksichtigt gewesen seien.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel