Account/Login

Angerissen

Rapper Snoop Doggs Skandalvideo: Gewalt als übliches Stilmittel

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Snoop Dogg  | Foto: AFP
Snoop Dogg Foto: AFP
Der dezente Auftritt lag US-Rapper Snoop Dogg noch nie. Der Mann bemüht sich seit Jahren redlich, alle mit einem Rapper verbundenen Klischees zu erfüllen. Drogenvergehen gehören genauso zum Repertoire wie gelegentliche Randale und Kontakte zu Straßengangs. Kurzum: Der Mann liebt es, hier und da Skandälchen zu produzieren. Auch in der Musik. In seinen Texten wimmelt es nur so von Gewalt, Schimpfwörtern und sexuellen Anspielungen. Aber das alles gehört zu dieser Art des Raps eben dazu wie die Fuge zum Schaffen Bachs.

Nun treibt es Snoop Dogg aber selbst für seine Verhältnisse ziemlich weit. Im Video seines jüngsten Songs "Lavender" ist zu sehen, wie er eine Pistole auf einen Clown richtet, der offensichtlich US-Präsident Donald Trump nachempfunden ist. Er drückt die Waffe ab – heraus kommt statt einer Kugel aber nur ein Fähnchen mit der Aufschrift "Bang". Ein Motiv, das man aus Comics und frühen Zeichentrickfilmen kennt.

Ein wenig subtiler Aufruf zur Gewalt, gar zu einem Attentat auf den umstrittenen Präsidenten? Snoop Dogg hat aus seiner Abneigung gegenüber Trump nie einen Hehl gemacht. Kein Wunder also, dass Trump nun schäumt. Auf Twitter schrieb er, dass Snoop wohl ins Gefängnis müsste, wäre statt seiner sein Vorgänger Barack Obama zu sehen – und inszenierte sich einmal mehr als Opfer.

Doch ganz so einfach ist es nicht. Das Video spielt in einer skurrilen Welt, in der jeder ein Clown ist. Es handelt von den Absurditäten dieser Zeit wie auch von ausufernder Polizeigewalt. Der clowneske Trump dient mehr als Verkörperung einer Obrigkeit, die es allzu oft nicht gut meint mit afroamerikanischen Jugendlichen. Geschmacklos ist die Szene – keine Frage. Sie bewegt sich aber innerhalb der Grenzen eines Genres, in dem die Thematisierung von Gewalt seit jeher ein probates Stilmittel ist.

Ressort: Rock & Pop

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel