Landeswettbewerb beispielhaftes Bauen
Qualitätvolles Bauen boomt in der Ortenau: Nur Stuttgart hat mehr Bewerber
Aus 111 Ortenauer Einsendungen im Wettbewerb "Beispielhaftes Bauen" wurden 25 Beispiele herausragender Architektur ausgezeichnet. Offenburg liegt mit acht ausgezeichneten Bauten ander Spitze.
Mo, 27. Jul 2020, 15:33 Uhr
Offenburg
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Schirmherr Landrat Frank Scherer bezeichnete es als "Eigeninteresse und Verantwortung" des Kreises, "gutes, sparsames und wirtschaftliches Bauen zu fördern, bei dem Funktion und Ästhetik eine Symbiose eingehen". Er sei stolz darauf, dass der Landkreis für die energetische Sanierung der Beruflichen Schulen in Wolfach unter den Preisträgern aufgeführt werde und sich zudem als Förderer bei der Ortenaubrücke in Lahr und beim Kinzigtalbad in Hausach als Teil des Erfolges fühlen darf.
Die Vorsitzende der Architektenkammer Baden-Württemberg, Carmen Mundorff, gab zu, dass die hohe Zahl an Bewerbungen sich als kaum mehr bewältigbar erwiesen hat. Die beiden Kreisbaumeister Bruno Eisenmann und Petra Junker-Spinner hatten eine Vorauswahl getroffen, so dass die Jury an zwei Tagen im Juni "nur" noch 31 Objekte vor Ort mit dem Bus anfuhr. Die vier Fachjuroren (die Architekten Astrid Fath, Monika Fritz, Thomas Kölschbach und Landschaftsarchitekt Stefan Helleckes) und drei "Sachjuroren" (Sportlerin Christina Obergföll, Radiomacher Markus Knoll und Journalist Pascal Cames) hätten teils engagiert diskutiert, waren sich am Ende aber stets einig gewesen in der Beurteilung, was als "beispielhaftes" Bauen gelten solle. Die Einmütigkeit in der "intuitiven" und "beruflichen" Bewertung bezeichnete Monika Fritz von der Landesarchitektenkammer als "Zeichen für die hohe Qualität des Bauens" im Kreis.
Carmen Mundorff, Vorsitzende der Architektenkammer
So ist es kein Zufall, dass in Offenburg mit dem Kronenplatz und der Wohnanlage Kronenwiese zwei benachbarte Gebiete ausgezeichnet wurden, die sich ergänzen. Gelobt werden die "ausgewogene städtebauliche Adressierung in Proportion und Höhe" sowie die "klare Zonierung" des Kronenplatzes mit Pflanzbeeten, altem Baumbestand und Aufenthaltsbereichen. Die unweit davon gelegene Mühlbachpromenade wird als "Mehrwert für die gesamte Innenstadt" gewertet und verbinde "gelungen alte mit neuen Strukturen".
In Lahr ist bezeichnend, dass vier der fünf ausgezeichneten Bauten in direktem Zusammenhang zur Landesgartenschau 2018 stehen. Ohne dieses Großevent hätte es wohl kaum einen neuen Busbahnhof gegeben, dessen "Holzelemente Schutz und Geborgenheit vermitteln", so die Jury in der Begründung. Ausgezeichnet werden auch die Sporthalle und der Kindergarten im Bürgerpark, die jeweils mit einem "Plus" an Mehrfachnutzung versehen wurden. Bei der Sporthalle wird kritisch angemerkt, dass "etwas mehr Begrünung gutgetan" hätte, in der Kita im Bürgerpark werden vor allem die natürlichen Materialien gewürdigt. Die Auszeichnung wird in Form einer Bronzeplakette am Gebäudeäußeren sichtbar. Die offizielle Preisverleihung ist für den November vorgesehen, eine Begleitausstellung ist in Vorbereitung.
Lahr: Hausgruppe am Hang,Sporthalle im Bürgerpark, Kita im Bürgerpark, Zentraler Omnibus-Bahnhof, Ortenaubrücke
Südliche Ortenau: Mitarbeiterwohnen Europa-Park, Rust, Steuerstand zum Wasserrückhalteraum, Kappel-Grafenhausen, Klimaneutrales Bürogebäude, Ettenheim
Westliche Ortenau: Ortsmitte Ottenheim, Schwanau, Mühlenumfeld, Willstätt, Brunner Innovation Factory, Rheinau-Freistett
Renchtal: Vinotorium, Oberkirch
Kinzigtal: Sumhofspeicher, Wolfach-Kirnbach, Energetische Sanierung Berufliche Schulen, Wolfach, Kinzigtalbad mit Saunagarten, Hausach, Umbau und Sanierung Schlosshalle, Wolfach, Katholisches Gemeindezentrum St. Sebastian, Haslach
Alle ausgezeichneten Bauten – und viele weitere – sind zu finden auf der Architektur-App der Architektenkammer Baden-Württemberg.
www.architektur-app-bw.de