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Pyrotechnik wird in Norwegen probeweise legalisiert

  • dpa &

  • Fr, 28. Juni 2024
    1. Bundesliga

     

Erstmal ist es nur ein Testlauf: Auf den Tribünen in norwegischen Fußball-Stadien darf Pyrotechnik verwendet werden. Bis einschließlich der Saison 2025 läuft das Pilotprojekt. Danach will man die Situation neu bewerten.

„Pyrotechnik ist kein Verbrechen...est in Norwegen ab sofort zutreffend.   | Foto: Robert Michael (dpa)
„Pyrotechnik ist kein Verbrechen“, dieser Slogan ist zumindest in Norwegen ab sofort zutreffend. Foto: Robert Michael (dpa)
In Norwegen ist künftig bei einigen Fußball-Spielen ausgewählte Pyrotechnik unter Auflagen erlaubt. Die Ausnahme für Fackeln und Rauchdosen wird für einen begrenzten Zeitraum für die Spielzeiten 2024 und 2025 in einem Versuchsprojekt gewährt, wie die norwegische Regierung mitteilte. "Es geht darum, Sicherheit auf den norwegischen Tribünen zu schaffen", sagte die norwegische Justizministerin Emilie Enger Mehl laut Mitteilung.

Die Erlaubnis ist jedoch an strenge Regeln für die Stadien, Fans und die gewählten Gegenstände geknüpft und unterliegen strikten Prüfungen zur Sicherheit. Fackeln und Rauchdosen seien auf den Tribünen der ersten und zweiten Liga in Norwegen erlaubt, solange sie ordnungsgemäß verwendet werden. "Die Verwendung von Fackeln ist Teil der Fankultur in Norwegen. Sie schaffen eine großartige Atmosphäre und Kulisse bei Fußballspielen, vorausgesetzt, sie werden auf sichere und verantwortungsvolle Weise verwendet", bekräftigte auch Norwegens Kulturministerin Lubna Jaffery. Die Verwendung von Fackeln auf den norwegischen Fußball-Tribünen war länger Gegenstand von Diskussionen im Land.

Der norwegische Fußballverband (NFF), der Verband Norsk Toppfotball (NTF) sowie der Verband der Frauen Toppfotball Kvinner (TFK) beantragte im Frühjahr eine Ausnahme von den geltenden Vorschriften zur Nutzung ausgewählter Pyrotechnik, um die Verwendung von Fackeln in einen sicheren Rahmen zu bringen.

Anders Kjellevold, Chef der Fanvereinigung Norsk Supporterallianse, begrüßte die Entscheidung. "Das ist ein großer Durchbruch! Darauf haben wir viele, viele Jahre lang hingearbeitet. Nach dem, was ich gesehen habe, ist es eine Vereinbarung, die meiner Meinung nach für die Fans bei den Spielen sehr gut funktionieren wird", sagte er dem norwegischen Sender TV2.

In Deutschland ist der Gebrauch von Pyrotechnik weiterhin untersagt. Sobald Fans dieses Verbot missachten, schreitet der Deutsche Fußball Verband (DFB) ein und belegt die Vereine mit teils hohen Geldstrafen. Der Strafkatalog des DFB ist klar definiert. Er sieht für das Entzünden von pyrotechnischen Gegenständen grundsätzlich eine Geldstrafe vor. Der MDR recherchierte hierzu im Mai folgende Summen: 1.000 Euro je Gegenstand in der ersten Bundesliga, 600 Euro in der zweiten Liga und 350 Euro in der dritten Liga. Böller zählen dabei ebenso zu Pyrotechnik. Abgeschossene Pyro ist zudem teurer als einfach abgebrannte. Ein Großteil der Strafen landet am Ende bei den Stiftungen des DFB, die mit dem Geld soziale Projekte realisieren.

Beim Auftaktspiel der Europameisterschaft in München zwischen Deutschland und Schottland (5:1) hatte es zuletzt legale Pyrotechnik im Rahmen der Eröffnungsshow gegeben. Die Uefa hatte hierfür die Genehmigung der örtlichen Behörden einholen müssen und den Einsatz damit gerechtfertigt, dass ausgewiesene Fachleute den kontrollierten Einsatz durchführen würden.

Ressort: 1. Bundesliga

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