Putin lobt russische Armee – Schwere Explosionen bei Lviv
Russischer Präsident spricht vor Zehntausenden Anhängern / Scholz drängt Moskau zu Kriegsende.
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(dpa/BZ). Mehr als drei Wochen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin seine Armee für einen "heldenhaften" Einsatz gelobt. Alle Pläne würden umgesetzt, sagte er am Freitag in einer Rede vor Zehntausenden jubelnden Menschen im Moskauer Luschniki-Stadion. Der Auftritt sorgte vor allem für Aufsehen, weil die Übertragung im Staatsfernsehen ohne Angabe von Gründen plötzlich unterbrochen wurde. Statt dessen liefen aufgezeichnete Bilder.
Sowohl die Ukraine als auch Russland berichteten am 23. Kriegstag von militärischen Erfolgen. Diese Angaben können kaum überprüft werden. Laut Kiew halten die Streitkräfte die wichtigsten Gebiete, in die Russlands Armee vorzudringen versucht. Präsident Wolodymyr Selenskyj versprach seinen Landsleuten: "Ihr werdet frei sein."
Am Flughafen der westukrainischen Stadt Lviv, der Partnerstadt Freiburgs, schlugen Raketen ein. Ein Flugzeug-Reparaturwerk wurde nach ukrainischen Angaben zerstört. In der Stadt und der umliegenden Region haben sich Bürgermeister Andrij Sadowij zufolge je 200 000 Kriegsflüchtlinge in Sicherheit gebracht.
Die russische Armee berichtete indes, dass sie 90 Prozent des ostukrainischen Verwaltungsgebiets Luhansk unter ihre Kontrolle gebracht habe. Laut britischen Geheimdiensten hat Moskau allerdings Probleme damit, seine Truppen mit Lebensmitteln oder Benzin zu versorgen, weil es keine Kontrolle über den Luftraum habe.
In einem Telefonat mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) warf Putin der ukrainischen Armee laut Kreml Kriegsverbrechen vor. Beim Beschuss von Wohnvierteln in den Städten Donezk und Makijiwka habe es zahlreiche Todesopfer gegeben. Die deutsche Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann bekräftigte: "Ziel der Bundesregierung ist, dass die russische Führung ihr Verhalten ändert und den Krieg in der Ukraine sofort beendet."
Chinas Staatschef Xi Jinping bot US-Präsident Joe Biden in einem Telefonat an, sich gemeinsam für Frieden einzusetzen. "Die Krise in der Ukraine ist etwas, das wir nicht sehen wollen", sagte Xi laut Staatsfernsehen. Das Weiße Haus teilte wiederum mit, Biden habe Xi in dem Telefonat persönlich gewarnt und die Konsequenzen erläutert, "wenn China Russland bei seinen brutalen Angriffen auf ukrainische Städte und die Zivilbevölkerung materielle Unterstützung gewährt".
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