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"Please don’t go" oder "bye bye" – wie Briten aus dem Breisgau zum Brexit stehen
Der Brexit hält Europa in Atem. Morgen entscheiden die Briten über ihre Zukunft in der EU. Wie empfinden Briten, die im Breisgau leben, die aktuelle Situation und wie würden sie sich entscheiden?
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Die in Denzlingen wohnende Eileen Schwan hat die britische Staatsbürgerschaft ebenso wie die deutsche. Dennoch darf die Denzlingerin bei der Abstimmung über den Austritt Britanniens nicht mitvotieren. "Ich bin nicht auf der voters‘roll eingetragen, wozu ich als schon lange im Ausland lebende Britin einen Wohnsitz auf der Insel hätte nachweisen müssen", erklärt sie. Bedauerlich findet sie das nicht. "Auch wenn ich dürfte, würde ich nicht abstimmen", so die 78-Jährige. Ihr Grund: "Ich muss ja auch die Konsequenzen nicht tragen".
Seit 50 Jahren lebt die in Glasgow Geborene nicht mehr auf der Insel. Am 20. Dezember 1969 hatte sie Werner Schwan geheiratet und damit die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, ohne die britische abgeben zu müssen. Nach dem 1. Januar 1970 wäre das nicht mehr so einfach gewesen. "Als Frau mit zwei Staatsbürgerschaften bin ich prädestiniert, Europa gut zu finden", würde sie, wenn sie dürfte, für den Verbleib der Briten in der EU votieren. Nicht, weil es entscheidend für ihr persönliches Leben ist, ob die Briten nun dazugehören oder nicht. Wohl aber, weil die 1938 Geborene als Kriegskind von ihrem Vater gelernt hat, dass Frieden und Völkerverständigung hohe Werte sind.
Sie selbst glaubt, dass die Entscheidung knapp wird, sich jedoch eine Mehrheit für den Verbleib entscheidet. Die Ermordung von Jo Cox werde eine Rolle dabei spielen. Mehr jedoch erhofft sie sich von diesem schrecklichen Ereignis, dass es das Gebot der Fairness wieder in die Diskussion bringt. "Bisher stand im Vordergrund, wie blöd die anderen sind und nicht, weshalb man für oder gegen den Brexit ist", meint die Schwägerin von Gesine Schwan, die 2004 und 2009 für das Amt der Bundespräsidentin kandidierte.
Schwierig ist es für Eileen Schwan, die sich von früher Jugend an für Politik interessiert, zu erklären, weshalb viele Briten ...