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Studieren im Ausland

"Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbewusstsein"

  • Niclas Königer, Klasse 9a, Erasmus-Gymnasium (Denzlingen)

  • Do, 13. Juni 2019, 11:02 Uhr
    Schülertexte

     

Niclas Königer, Erasmus-Gymnasium Denzlingen, Klasse 9a

Spannend, aber nicht immer einfach: Studieren im Ausland   | Foto: Sebastian Gollnow
Spannend, aber nicht immer einfach: Studieren im Ausland Foto: Sebastian Gollnow
Qualifizierung von Fachkräften für den Arbeitsmarkt und wissenschaftlicher Nachwuchs, das wünschen sich die europäischen Länder. Internationale Mobilität der Studierenden steht daher mehr denn je im Fokus.
Im Wintersemester 2017/2018 – so ist auf der Website Statista.com nachzulesen – studierten in Deutschland rund 374 600 ausländische Studenten. Dies entspricht 13 Prozent aller Studierenden. Herkunftsländer sind vor allem China und die Türkei mit jeweils fast 40 000 Studierenden gefolgt von Indien mit immerhin rund 18 000 Studierenden. Fast die Hälfte davon sind Frauen. Während Männer vor allem Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik studieren, interessieren sich Frauen vor allem für Betriebswirtschaft, aber auch für Rechtswissenschaften und Medizin.

Deutschland ist ein international attraktiver Studienstandort und belegt Platz vier hinter den USA, Großbritannien und Australien gefolgt von Frankreich. Allerdings werden Schwellenländer wie Lateinamerika und Asien immer attraktiver. Die internationale Mobilität der Studenten zu fördern ist ein Ziel der Bologna-Reform. Die europäische Studienreform fördert den Austausch von Studierenden und Hochschulpersonal an europäischen Hochschulen. Damit soll die Qualifizierung von Fachkräften für den Arbeitsmarkt sowie der wissenschaftlichen Nachwuchs gesichert werden.
Um Studenten bei der Realisierung eines Auslandsstudium zu helfen, gibt es das Erasmusprogramm. Dies ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das jedes Jahr über 230 000 Studierende aus ganz Europa unterstützt. Somit ist es das größte Stipendienprogramm der Welt.

Ein Auslandsstudium ist mit vielen Erwartungen und Hoffnungen verknüpft. In der Uni-Bibliothek Freiburg trafen wir zwischen vielen deutschen Studenten auf C., eine 22-jährige Studentin aus Frankreich, die im zweiten Semester Betriebswirtschaftslehre studiert. Auch sie ist im Rahmen des Erasmus Programms in Deutschland. Um sich ihren Aufenthalt finanzieren zu können, unterrichtet sie zusätzlich Französisch: "Ich kam hierher, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern, internationale Kontakte zu knüpfen und einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Auf Grund der eher schlechten Perspektiven in Frankreich hoffe ich nach dem Studium auf einen Arbeitsplatz in Deutschland." Sie hat sich für Deutschland auch wegen des guten Rufes der Universitäten und der Nähe zu Frankreich entschieden.

Diese und ähnliche Gründe sind es warum sich viele Studenten für ein Auslandsstudium entscheiden. Es bietet die Möglichkeit, Mentalität und Arbeitsabläufe in andern Kulturen kennenzulernen. "Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbewusstsein werden dadurch gefördert", davon sind laut C. sie und viele Auslandsstudenten überzeugt. Was sich so toll anhört, hat aber auch eine Kehrseite. 2018 brachen 40 Prozent der ausländischen Studenten ihr Studium ab. Im Vergleich dazu waren es nur 29 Prozent der deutschen. Gründe hierfür waren kulturelle Besonderheiten, vor allem für chinesische Studenten, die aus einem völlig anderen Kulturkreis stammen. Zu Problemen führten auch komplexe rechtliche Rahmenbedingungen für die Aufenthaltsberechtigung.

Auch C. kämpft mit Problemen: "Es ist schon hart, sich in einem neuen Land zu Recht zu finden. Nebenher Geld verdienen zu müssen und Betriebswirtschaft in einer Fremdsprache zu verstehen und die Prüfungen abzulegen, ist alles andere als einfach. Das Studium zu beenden erfordert schon viel Disziplin aber ich bin mir sicher es wird sich für meine Karriere lohnen."

Ressort: Schülertexte

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