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Patientenakte ab 2025 digital

  • KNA &

  • Di, 01. Oktober 2024
    Deutschland

     

Die elektronische Patientenakte soll das Gesundheitssystem wesentlich voranbringen. Der zuständige Minister verspricht: Im neuen Jahr erhält jeder Versicherte die Akte, die alle Informationen zur Krankengeschichte speichern soll.

Gut 100 Tage vor der geplanten Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) verspricht das Bundesgesundheitsministerium Termintreue und startet eine Aufklärungskampagne. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, die ePA bringe für alle Seiten wesentliche Vorteile: "Alle Gesundheitsdaten auf einen Blick zu haben, wird die Behandlung bei Ärzten, im Krankenhaus und im Notfall entscheidend verbessern." Deutschland verzeichne viele Behandlungsfehler und schädliche Nebenwirkungen durch Medikamente, die darauf zurückgingen, dass es keine verlässlichen Informationen zur Krankengeschichte der Patienten gebe, so Lauterbach. Aber auch eine ermüdende Papierdokumentation entfalle zunehmend durch die ePA.

Lauterbach verwies auch darauf, dass die ePA neue Chancen für die Forschung eröffne, insbesondere für KI in der Medizin. Pseudonymisierte Daten aus der elektronischen Patientenakte sollen der Forschung zugänglich gemacht werden.

Von Mitte Januar 2025 an werden Versicherte in Modellregionen ihre e-PA automatisch erhalten. Mitte Februar soll die ePA im ganzen Bundesgebiet verfügbar sein, verspricht Lauterbach. Künftig sollen Krankenhäuser, Ärzte, Apotheken und andere Gesundheitseinrichtungen die Akte mit medizinischen Daten der Patienten befüllen können.

Ziel der ePA ist es, wichtige Informationen zur Gesundheit des Patienten digital zu speichern, damit sich Ärztinnen und Ärzte im Notfall schnell einen Überblick über die Krankengeschichte verschaffen können. Auch sollen Doppeluntersuchungen und unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen vermieden werden. Dass Krankenberichte oder Röntgenbilder von Kliniken zu Arztpraxen gefaxt oder per Post geschickt werden müssen, soll der Vergangenheit angehören.

Patienten selber haben Zugriff auf die Akte und sollen selbst entscheiden können, welcher Arzt Einblick in welche Informationen haben soll. Sie sollen der Einrichtung der Patientenakte für sie auch ausdrücklich widersprechen können.

Der Sozialverband VdK forderte eine barrierefreie ePA. Für viele sei der Anmeldeprozess, um eigene Daten einsehen zu können, viel zu kompliziert, sagte Präsidentin Verena Bentele. Betroffen seien Menschen mit Behinderung, Ältere und Menschen ohne Smartphone.

Ressort: Deutschland

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 01. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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