Pardon, wo ist die Grenze?
Nasi Goreng statt Grenzkontrolle: Zu Wasser, auf Schienen und zu Tisch - eine Suche nach dem deutsch-französischen Übergang.
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Die drei Damen nehmen heute entkoffei- nierten Kaffee. "Dreimal Deca, bitte!" Sie kichern wie mit 17, während MTV im Fernseher an der Decke läuft. "Hübscher, komm", sagt Madeleine Thomann auf Elsässisch zur Bedienung. Der junge Mann bringt die Kaffees und grinst, die 79-jährige Elsässerin mit weißem Haar lächelt ebenso. Seit vor einem Jahr der chinesische Take-Away im ehemaligen deutschen Zollpavillon aufgemacht hat, spaziert sie mit ihren Freundinnen Geneviève (51) und nochmal Madeleine (81) gerne vom französischen Lauterbourg ins deutsche Neulauterburg.
Die Orte gehen ineinander über, der Take-Away klemmt zwischen den Ländern. "Frisch - schnell - günstig". Knallgelbe Tische, leuchtend orange Stühle. Chicken Wings, Chop-Suey, Chow Sam Sing. Hier am Elsassrand, am nordöstlichen Hexagonknick, hier zwischen dem Elsass und Rheinland-Pfalz halten Pendler, Lastwagenfahrer und alle die, die auf elsässische Küche und deutschen Schweinebraten keine Lust haben. "Es gibt ja net viel hier", sagt Geneviève, in Lauterbourg seien die Restaurants so teuer, manchmal käme man sich ja schon als Fremde vor im eigenen Land, weil dort immer die Deutschen einfallen und so die ...