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Papageien-Papa aus Hawaii vermittelt Aras nach Hollywood

Bud Clifton vermittelt bunt schillernde Aras als Komparsen an Hollywood.  

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Bud Clifton liebt seine Papageien und sie lieben ihn.   | Foto: dpa
Bud Clifton liebt seine Papageien und sie lieben ihn. Foto: dpa
MAUI (dpa). Bud Clifton ist Schauspieler, Sänger und Komiker, aber das ist alles nicht so wichtig. Denn bedeutender ist, dass er der Kinowelt etwas anderes gegeben hat: Vögel. Der Hawaiianer unterhält ein Heim für Vögel auf der Insel Maui und wer da wohnen und Macadamia-Nüsse knabbern will, muss arbeiten. Clifton trainiert Papageien für Kinofilme und Fernsehauftritte und hat es damit zu Aufträgen aus der ganzen Welt gebracht.

"Ich habe nie einen Abschluss in Zoologie gemacht und habe nie Ornithologie studiert", räumt der Amerikaner ein. "Aber diese Tiere sind mir ans Herz gewachsen und ich arbeite mit vielen seit mehr als 30 Jahren", erzählt er. Dabei wollte er doch selbst Karriere beim Film machen. "Das hat ja auch geklappt. Nur nicht so, wie ich eigentlich gehofft hatte."

In Dutzenden Filmen und Fernsehserien hat Clifton mitgespielt, auf Hunderten Bühnen hatte er Auftritte. Aber ein Star wurde er nie, nicht einmal ein vertrautes Gesicht. Der Erfolg kam erst mit dem anderer, dem der Vögel. "Eines Tages wurde ein Papagei als Ausstattung eines Films gesucht und da konnte ich helfen. Und danach wurde ich immer wieder gefragt."

Heute ist Clifton Hollywoods Mann für Papageien. Wenn ein Pirat einen der bunten Vögel auf der Schulter herumtragen soll, wenn eine Schauspielerin ein Küsschen von einem Ara bekommen soll, wenn ein Papagei in einer Verwechslungskomödie etwas in einen Telefonhörer krächzen soll, dann klingelt das Telefon an Cliftons Gürtel, der mit einer gewaltigen Wasserflasche in der Hand dann vermutlich gerade durch den Regenwald der Hawaii-Insel Maui stapft. Was soll der Vogel machen, welche Farbe soll er haben – Clifton liefert.

"Es geht gar nicht darum, dass die Vögel Kunststückchen machen", sagt er. "Es sind sehr intelligente Tiere und man könnte viel von ihnen verlangen. Aber eigentlich geht es nur um Vertrauen." Denn auf Cliftons Schulter fühlen sich die Papageien wohl – aber sie sollen ja mit einem Star interagieren. "Dann müssen sie mir so sehr vertrauen, dass sie sich auch von einem Fremden in die Hand nehmen lassen, selbst wenn die Scheinwerfer grell sind und es dampft und knallt."

Was die Vögel mit sich machen lassen, zeigt er gern den Besuchern seines Refugiums. Breitwillig setzen sie sich bei den Gästen auf den Kopf und breiten die Flügel aus. Oder tippeln hin und her. Oder stellen sich einfach tot und legen sich auf den Rücken. "Ich werde nie den Eindruck los, dass sie genau so gern schauspielern wie ich", sagt er.

Lady Gaga hat schon einen seiner Vögel auf dem Kopf gehabt, Jerry Garcia von Grateful Dead und Snoop Dogg. "Barack Obama war schon bei mir, da war er noch nicht Präsident", so der Hawaiianer. Auch Elton John sei begeistert gewesen und habe großzügig für das Vogelrefugium gespendet. Dan Aykroyd habe in "Undercover Cops" mit seinen Vögeln gespielt und Steve Martin in "L. A. Story" auch.

Clifton nimmt es gerne hin, dass er auf Maui als liebevoller "Kauz" gesehen wird. "Ja, ich bin sicher ein Sonderling. Das muss man vielleicht auch, wenn man so viel mit den Tieren arbeitet." Zeitverschwendung sei das nicht eine Sekunde: "Einige Papageien werden 100 Jahre alt. Ihr mögt sie ja ulkig finden. Aber vielleicht sitzen sie gerade auf Deiner Schulter und denken: Lache Du nur. Ich krächze hier noch, wenn Du längst weg bist."

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