"Olympia gehört allen Menschen"
BZ-INTERVIEW mit dem Freiburger Professor Diethelm Blecking über seine Kritik am IOC und wie sich das Weltfest vielleicht retten ließe /.
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iethelm Blecking ist wie so viele Menschen gespalten. Auch er erliegt immer wieder neu der Faszination des Sports – doch zugleich kritisiert er das imperiale Gehabe des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und die Gier der Funktionäre nach Geld. Der Professor und Sportsoziologe aus Freiburg erklärt, warum er vom olympischen Geist zugleich erfasst und abgestoßen wird. Er schlägt vor, die Organisation der Spiele in die Hände der Vereinten Nationen zu legen.
DBZ: Herr Professor Blecking, Sie waren elf Jahre alt, als Armin Hary bei den Sommerspielen in Rom 1960 Gold gewann. Zum ersten Mal war ein deutscher Sprinter schneller als die US-Amerikaner. Haben Sie das damals mitbekommen?
Blecking: Natürlich. Ich war damals selbst engagiert im Sprint. Da ich schon im Gymnasium war, wusste ich auch, wie schnell ich laufen konnte. Ich war natürlich daran interessiert, einen solch glanzvollen Protagonisten der deutschen Leichtathletik zu sehen. Das hat mich ungeheuer fasziniert. Mir war klar, dass Hary Blitzstarts hinlegen konnte – das war sein Schlüssel zum Sieg. Wir haben alle versucht, genauso tief wie er aus dem Block zu kommen.
BZ: War er ein Vorbild für Sie?
Blecking: Ja. Auch seine Lebensweise hat mich interessiert, obwohl sie idealisiert war. Ich hatte gehört, dass Hary nie Kaffee trinkt. Also verbot ich bei mir daheim, dass mir Kaffee gereicht wird. Ich trank nur noch ...