Interview
Ökonom Schmieding: "EZB muss die Vertrauenskrise bekämpfen"
BZ-Interview mit dem Bankökonomen Holger Schmieding über die umstrittene Frage, ob die Europäische Zentralbank die Krisenländer wie Spanien entlasten soll.
Do, 6. Sep 2012, 0:05 Uhr
Wirtschaft
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BERLIN. Ganz sicher ist diese Woche eine der bedeutsamsten in der 14-jährigen Geschichte der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Kampf gegen die Krise wird der Rat der Notenbank am heutigen Donnerstag darüber beraten, ob die gemeinsame Währungsinstitution der 17 Euroländer erneut Anleihen von Krisenstaaten aufkauft. Dies ist höchst umstritten. Der Chef der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, ist dagegen. Ganz anderer Ansicht ist Bankökonom Holger Schmieding. Er ist für die Ankäufe. Dann "können wir mit einem richtigen Aufschwung rechnen", sagte er im Gespräch mit Hannes Koch.
BZ: Herr Schmieding, Sie plädieren dafür, dass die EZB wieder Schuldscheine kriselnder Staaten kauft – beispielsweise Spaniens. Würde die Notenbank durch diese Geldflut nicht die systematische Entwertung des Euro auslösen?Schmieding: Nein, überhaupt nicht. Augenblicklich droht die Geldpolitik der EZB wirkungslos zu verpuffen. Die Lage in Europa wird zunehmend prekär: Selbst die deutsche Wirtschaft befindet sich auf dem Weg in die Rezession. Das internationale Vertrauen in den Euro schwindet, die Stabilität der ...