Eurovision Song Contest
NDR und Naidoo: Von der Wucht der Reaktionen überrascht
"Wir haben das falsch eingeschätzt", erklärt der Unterhaltungskoordinator der ARD: Der Norddeutsche Rundfunk hat Xavier Naidoos Nominierung für den Eurovision Song Contest zurückgezogen.
dpa & epd
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Der NDR hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Xavier Naidoo 2016 für Deutschland singen soll, ohne sich in einem Vorentscheid gegen andere Kandidaten durchsetzen zu müssen. In sozialen Netzwerken regte sich rasch heftige Kritik. Am Samstag zog der Sender die Nominierung zurück. "Es war klar, dass er polarisiert, aber die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht", erklärte Schreiber. "Wir haben das falsch eingeschätzt."
Naidoo hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen ausgelöst – etwa, als er am Tag der Deutschen Einheit 2014 vor rechtspopulistischen "Reichsbürgern" sprach, die Deutschland nicht als souveränen Staat anerkennen. 2012 rief der Text des Liedes "Wo sind sie jetzt" von Naidoo und Kool Savas Ärger hervor – er wurde als homophob kritisiert. "Ob ihn das als begnadeten Künstler, der er zweifelsohne auch ist, für eine Teilnahme am ESC disqualifiziert, ist eine Frage, die man kontrovers diskutieren kann und muss", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres in der Welt am Sonntag über Naidoo. "Ich hätte es begrüßt, wenn diese Diskussion ARD-intern hätte geführt werden können, bevor mit der Nominierung Fakten geschaffen wurden."
Unterstützung bekam der 44-jährige Naidoo – Mannheimer mit indischen und afrikanischen Wurzeln – von einigen Künstlerkollegen. "Xavier Naidoo ist einer der besten Sänger und Songwriter, den es in Deutschland gibt – ein großartiger Künstler", postete Pur-Sänger Hartmut Engler auf Facebook. Til Schweiger schrieb auf Facebook, es sei erschütternd, wie mit einem der größten deutschen Sänger umgegangen werde.
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