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Närrisches Glück und Pech liegen eng beieinander

Martha Weishaar
  • Mo, 07. Oktober 2024
    Bonndorf

     

Michael Goldberg weiß, wie begehrt Utensilien der Narrenbörse sind. Die Nachfrage ist diesmal groß. Nicht jeder ist erfolgreich bei der Suche, sagt der Bonndorfer Narrendiener.

Das Interesse an närrischer Kleidung u...Narrenbörse der Pflumeschlucker groß.   | Foto: Martha Weishaar
Das Interesse an närrischer Kleidung und Utensilien ist bei der Narrenbörse der Pflumeschlucker groß. Foto: Martha Weishaar
Die Narrenbörse der Pflumeschlucker ist seit vielen Jahren eine beliebte Plattform für den Ver- oder Ankauf von Narrenhäs, Schellen, Schirmen, Welschhemden sowie überhaupt närrischem Beiwerk.

Schon vor Öffnung der Narrenbörse versammelt sich eine Traube Interessierter vor der Tür des Zunfthüslis. Der Andrang ist größer als sonst. Nicht alle werden später allerdings fündig werden. Kinderhansele-Häser sind dieses Jahr gar keine im Angebot. Ein Vater, der für seinen Sohn im Teenageralter gerne ein gebrauchtes Erwachsenenhansele-Häs gekauft hätte, geht auch leer aus. Ein anderer Mann hingegen hat Glück, ergattert einen Schirm für 70 Euro. Neu würde dieser 120 Euro kosten. Ein Frauenhäs in kleiner Größe findet für 350 Euro ebenfalls eine dankbare Abnehmerin. Neu wären dafür etwa 600 Euro zu berappen.

Vor Ort ist auch Ilka Podeswa, die direkt Maß nimmt, falls sich jemand bei dieser Gelegenheit für den Neukauf eines Hanselehäs’ entscheidet. Ein Ballen Stoff liegt schon bereit. Obschon nächstes Jahr die Fastnacht erst Anfang März ist, so machen sich doch Hässchneiderin und Häsmaler alsbald ans Werk, damit alle neuen Aufträge rechtzeitig abgearbeitet werden. Zumal die ersten Aktivitäten der Pflumeschlucker ja lange vor der eigentlichen Fastnacht angesagt sind.

Zwischen 1920 und 2110 Euro liegen derzeit die Kosten für ein komplettes neues Häs, erfahren die Besucher bei der Gelegenheit. Seit mehr als 15 Jahren bieten die Pflumeschlucker nach einer Idee von Altnarrenrat Erhard Morath mit der Narrenbörse ein Forum für gebrauchte Narrenutensilien, weiß Narrrendiener Michael Goldberg zu erzählen. Er arrangiert die Börse, wie so vieles andere, das mehr oder weniger unbemerkt im Hintergrund närrischer Aktivitäten läuft. Beispielsweise das Verleihen von Kinder- und Jugendhansele-Häser aus dem Bestand der Zunft. "Nicht alle können es sich leisten, ein solches Kinderhäs anzuschaffen, zumal das Häs immer nur für kurze Zeit passt. Darum bieten wir für 30 oder 40 Euro Hansele für Kinder und Jugendlichen als Leihgabe an", erklärt Michael Goldberg im BZ-Gespräch.

Ressort: Bonndorf

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 07. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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