Umkirch
Musikschule bekommt langsam mehr Zulauf
Warum braucht die Musikschule Umkirch einen höheren Zuschuss, obwohl die Zahl der Schüler fast gleich geblieben ist? Unser Autor hat nachgefragt und einen Blick ins Umland geworfen.
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Dennoch löste der Bericht von Thormann Verwunderung aus: Der Zuschussbedarf war nicht zuletzt deswegen so niedrig, weil die Musikschule 2023 in der Gemeinde nur 52 Schüler unterrichtete. Die Prognose für das laufende Jahr 2024 bewegte sich mit 55 Schülern in ähnlichem Rahmen. Für die Gemeinde mit fast 6000 Einwohner ist das im Vergleich zu Nachbargemeinden wenig: In Gottenheim mit gerade mal 3.100 Einwohnern waren laut Musikschulstatistik im vergangenen Jahr mehr als 150 Musikschüler gemeldet, in Eichstetten mit rund 3.700 Einwohnern waren es rund 170, und in der Gemeinde March mit gut 9.200 Einwohnern stehen rund 400 Musikschüler in der Kundenkartei der Musikschule.
Zu musizieren und Musikunterricht zu nehmen, gehört in vielen Familien dazu – insbesondere, wenn die Eltern selbst ein Instrument spielen. Sind Eltern und Kinder in Umkirch mit Blick auf die statistischen Zahlen daher "unmusikalischer"? Eine plausible Erklärung gibt es nicht. Die Vermutung, dass Umkircher Kinder an weiterführenden Schulen in Freiburg dann auch Kurse der Freiburger Musikschule und nicht in Umkirch besuchen, bringt bei der Ursachenanalyse nicht entscheidend weiter. Eckhard Hollweg, Leiter der Musikschule Freiburg, teilt auf Anfrage mit: "Die Musikschule Freiburg versorgt derzeit nur sieben Schülerinnen und Schüler aus Umkirch mit Unterricht, die dafür einen Auswärtigenzuschlag von 30 Prozent der Gebühren zu zahlen haben".
Seit einigen Monaten scheinen sich die Zahlen jedoch zum Positiven zu entwickeln: Die ursprüngliche Prognose von 55 Schülern pro Jahr konnte inzwischen auf 67 Kursteilnehmer nach oben korrigiert werden, darunter viele Kinder und Jugendliche des Musikvereins: "Alle unsere 25 Zöglinge werden von Lehrern und Lehrerinnen der Musikschule unterrichtet", so Martin Zeller vom Vorstand. Dazu kommen seit diesem Schuljahr 33 Grundschüler der Klassen 1 und 2, die auf der Cajon – ein hohler Kasten zum Trommeln – oder mit der vier-saitigen Ukulele unterrichtet werden. Dieser Musikunterricht wird im Ganztagesbetrieb der Grundschule nachmittags angeboten. "Das kann ein gutes Angebot für jene Kinder sein, die sonst von zuhause aus nicht die Möglichkeit bekommen hätten", so Grundschulrektor Siegmund Früh.
Um Lust auf Musik zu wecken, gibt es auch Kooperationsprojekte. Lutz Thormann verweist auf zwei literarisch-musikalische Veranstaltungen, die die Musikschule Breisgau, die Grundschule und die Jugendkapelle auf die Beine gestellt haben, wie "Elmar, der kleine Elefant" am 11. Mai 2023 und "Von Trommelwirbeln, Traurigkeit und Tortendieben" am 13. Juni 2024. "Bereichsleiterin Franziska Scherzer von der Musikschule ist mit der Idee für das erste Projekt im Vorjahr auf die Grundschule zugegangen", so Lehrerin Veronika Karlisch, die mit den Kindern die Ausgestaltung erarbeitete. Mit Franziska Scherzer und der Jugendkapelle unter der Leitung von Christoph Risch sei das eine sehr schöne Zusammenarbeit gewesen. "Ich bin überzeugt, dass solche bunten und vielschichtigen Veranstaltungen Kindern im Grundschulalter die Musik näherbringen können", so Karlisch, die auch gerne einen Schulchor auf den Weg bringen würde.
Zudem bietet die Musikschule das "Instrumentenkarussell" an: Kinder haben ab sechs Jahren die Möglichkeit, in einer Schnupperstunde bis zu drei verschiedene Instrumente auszuprobieren, um herauszufinden, welches für sie das Richtige ist – vielleicht der erste Schritt für eine spätere Mitwirkung in der Jugendkapelle.
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