Neujahrskonzert

Musikquartett improvisiert und brilliert im Kurhaus Lenzkirch

Zum 39. Mal hat die Hochschwarzwald Touristik GmbH (HTG) zum Neujahrskonzert ins Kurhaus Lenzkirch eingeladen. Gespielt werden klassische Werke von Haydn, Beethoven, Brahms, Bach und Vieuxtemps.  

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Aus drei wurden vier: Rebecca Falk, Jo...s Falk und Raphael Zinner (von links).  | Foto: Thomas Biniossek
Aus drei wurden vier: Rebecca Falk, Jonas Falk, Elias Falk und Raphael Zinner (von links). Foto: Thomas Biniossek
Für dieses Konzert hatte der künstlerische Leiter Thomas Oertel mit Jonas (Klavier), Rebecca (Violoncello) und Elias Falk (Viola) ein Familien-Trio eingeladen. Fast hätte die HTG als Veranstalter das Konzert absagen müssen, weil sich die vielfache Preisträgerin Rebecca Falk zum Jahreswechsel krankgemeldet hatte. "Sie wollte aber dennoch unbedingt hier mitwirken und wird einige Stücke je nach ihren Kräften spielen", sagte der künstlerische Leiter, dem es in der Kürze der Zeit zudem gelungen war, mit Raphael Zinner einen jungen, aber erfahrenen Cellisten aus Bremen zu finden, der sich anstelle von Rebecca Falk mit in das Konzert einbrachte.

Zusammen mit ihrem Vater Jonas Falk präsentierte die 26-jährige Cellistin das "Cellokonzert Nr. 2 D-Dur" des österreichischen Komponisten der Wiener Klassik Josef Haydn (1732 bis 1809). Das superschnelle und anspruchsvolle sowie mit 25 Minuten sehr lange "Allegro moderato" (schnell, aber gemäßigt) meisterten die beiden souverän, um ebenso brillant den getragenen zweiten Satz "Adagio" (langsam, ruhig) folgen zu lassen. Auch beim dritten Satz "Rondo Allegro" mit seinen wunderbaren Variationen zu einem "Herzstück" zeigten Vater und Tochter sich als eingespieltes Team.

Obwohl Elias Falk und Raphael Zinner nur kurze Zeit geblieben war, zusammen zu üben, stellten sich die beiden als herausragendes Duo beim "Duett mit zwei obligaten Augengläsern Es-Dur" des deutschen Komponisten und Pianisten Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) vor.

Die Lust Beethovens auf besondere Titel

Der eher scherzhafte Titel des Stücks wird dem Umstand zugeschrieben, das Beethoven das Kammerkonzert für Geige und Cello für zwei Brillen tragende Freunde komponiert hat. Allerdings scheint Beethoven immer mal wieder Lust auf besondere Titel gehabt zu haben, so beispielsweise bei seinem "Capriccio" mit dem Zusatz "Die Wut über den verlorenen Groschen". Das muntere, schnelle Allegro sowie das etwas langsamere Allegretto, dennoch ein anspruchsvoller Satz, wurde in bestechender Harmonie und großer Spielfreude vorgetragen.

Gleich zwei Solo-Stücke, eines für den Geiger Elias Falk und eines für den Cellisten Raphael Zinnen, standen ebenfalls auf dem Programm. Zu hören waren so das "Capriccio c-Moll Op. 55 – Hommage à Paganini für Viola solo" des belgischen Komponisten Henri Vieuxtemps (1820 bis 1881), einem der bedeutendsten Violinisten des 19. Jahrhunderts. Das wie seine Schwester beim Wettbewerb Jugend musiziert mehrfach ausgezeichnete Multitalent Elias Falk (Horn, Violine und Bratsche) meisterte das anspruchsvolle Stück ebenso souverän wie Raphael Zinner die "Suite Nr. 2 d-Moll" des deutschen Barock-Komponisten Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750), die Königsdisziplin für Cellisten.

Dem stand das Familien-Trio aus Jonas, Elias und Rebecca Falk beim "Trio a-Moll Op. 114" des deutschen Komponisten, Pianisten und Dirigenten Johannes Brahms (1829 bis 1881) nicht nach und verzauberten mit ihrem wunderbar vorgetragenen kammermusikalischen "Adagio" die über 100 Zuhörerinnen und Zuhörer. Zum Ausklang dieses erstklassigen Konzerts brillierten Rebecca und Jonas Falk bei der "Sonate für Viola und Klavier f-Moll Op.120" mit ihren vier Sätzen. Wie von Brahms vorgegeben, spielten sie das "Allegro appassionato" schnell und leidenschaftlich, das "Andante un poco Adagio" ruhig und getragen, das "Allegro graziös" munter und mit Grazie und das "Rondo: Vivace" lebhaft und facettenreich. Als Zugabe entführten die Musiker das Publikum nach Argentinien und spielten einen Tango des Bandoneon-Spielers und Komponisten Astor Piazzola (1921 bis 1992). Applaus, Applaus.
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