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Job wechseln statt bleiben

Mit Persönlichkeitstests den Traumjob finden

Verlagsthema Was will ich beruflich machen? Praktisch, wenn ein Test eine klare Antwort auf diese Frage verspricht. Was bringen Persönlichkeits- und Interessentests wirklich?  

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Über den Sinn und Unsinn von Persönlichkeitstest lässt sich streiten.  | Foto: freeograph (stock.adobe.com)
Über den Sinn und Unsinn von Persönlichkeitstest lässt sich streiten. Foto: freeograph (stock.adobe.com)
Welche Talente habe ich und in welchem Beruf kann ich sie einbringen? Brauche ich Freiheit oder klare Strukturen? Fragen, die sich nicht nur Einsteiger in den Arbeitsmarkt stellen. Da kommen Interessen- oder Persönlichkeitstests gerade recht. Sie sollen dabei helfen, Interessen und Stärken aufzudecken, um diese mit Berufs- oder Ausbildungsprofilen abzugleichen. Was sagen Experten dazu?

Interessen mit Berufsbildern abgleichen

Die Interessen einer Person entwickeln sich in der Kindheit und Jugend. Sie blieben aber im Laufe des Lebens stabil, sagt Hans-Georg Wolff, Professor für Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Köln. "Deshalb werden sie zu einem Teil der Persönlichkeit gezählt."

Sechs Hauptinteressen sind auszumachen, wobei es durchaus Überschneidungen geben kann: realistisches (wird mit Handwerk, Technik, Ingenieurwesen assoziiert), investigatives (Forschung), artistisch/künstlerisches, soziales, unternehmerisches sowie konventionelles (Umgang mit Daten, Verwaltung, Organisation) Interesse. In einer Berufsberatung zielt man auf zwei bis drei Kategorien ab, die am stärksten ausgeprägt sind und analysiert gemeinsam, welche Berufsbilder sich darin wiederfinden, so der Wirtschaftspsychologe.

Tests: Wissenschaft oder Entertainment?

Wer nach Persönlichkeits- oder Interessentests recherchiert, wird im Netz von den Angeboten erschlagen. Wie und wonach also auswählen? Ein erstes Kriterium sollte die Quelle des Angebots sein, sagt Thomas Rigotti, Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Wie seriös ist sie? Gibt es Hinweise auf eine wissenschaftliche Evaluation des Testverfahrens?

"Viele Tests dienen eher dem Entertainment und sind nicht wissenschaftlich evaluiert", so der Professor, "das kann man schon mal machen, man sollte nur die Ergebnisse nicht zu ernst nehmen."
Reliabilität, Zuverlässigkeit und Validität, Gültigkeit oder Richtigkeit, seien hier die Fachbegriffe, erklärt Wolff. "Man kann prüfen, ob der Test das liefert, das ist aber schwer, da ist man meist dem Glauben überlassen."

Wann ist ein Test seriös?
Ein seriöser Test sei sorgfältig entwickelt und berufe sich meist auf ein theoretisches Grundlagen-Modell nach John Holland, so Wolff. Das sogenannte Holland-Modell gilt zurzeit als die am besten untersuchte Theorie zu beruflichen Interessen. "Im Idealfall sollten die Testergebnisse eine gute Vorhersage zur späteren Zufriedenheit im Beruf erlauben, das können Online-Tests oder Apps häufig nicht leisten."

Wer einschätzen will, ob ein Test wirklich hilfreiche Infos liefert, kann zunächst nach Bewertungen im Internet recherchieren. Vielleicht gibt es im eigenen Umfeld auch Personalexperten, die weiterhelfen können. Berater Wolfgang Tröger empfiehlt zudem, mit einigen guten Prompts, also Befehlen oder Anweisungen, einen KI-Chatbot zu befragen, welche Tests die Künstliche Intelligenz empfehlen würde.

Zusätzlich Beratungsangebote nutzen

Eine gute Anlaufstelle für Interessentests kann die Agentur für Arbeit sein. Sie verwendet Hans-Georg Wolff zufolge das Selbsterkundungsverfahren "Explorix", das – gefüttert mit tausenden Daten – eine solide Grundlage bildet. "Das Angebot ist umsonst, zudem können kompetente Mitarbeitende dabei helfen, die Testergebnisse zu interpretieren."

Generell sei eine Einbettung der Testergebnisse in ein Beratungsangebot zielführend. "Man will sich ja nicht nur über die eigene Person klar werden, sondern auch herausfinden, welche passenden Berufe es gibt, die man mit dem eigenen Ausbildungsstand angehen könnte." Übrigens gilt das nicht nur für Berufseinsteiger. Wer sich nach einigen Jahren in einem Job neu orientieren möchte, kann derartige Tests ebenfalls zurate ziehen.

Ob Neuling oder alter Hase, Thomas Rigotti rät Freunde, Familie, Kollegen oder Lehrer um eine Fremdeinschätzung zu bitten – ohne sich zu sehr davon leiten zu lassen.
Wer überlegt den Job zu wechseln, kann sich auf DER JOBMARKT, dem Online-Stellenportal der Badischen Zeitung, nach passenden Angeboten umschauen.

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