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Mehr als tausend offene Lehrstellen

In der regionalen Wirtschaft verschärft sich der Nachwuchsmangel.  

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FREIBURG. Die Lage am regionalen Ausbildungsmarkt hat sich weiter zu Gunsten junger Leute verbessert; gleichzeitig finden Firmen zwischen Ortenau und Schweizer Grenze immer schwerer Nachwuchs. Zahlreiche kleine Handwerksbetriebe geben die Suche nach Lehrlingen laut Kammer auf, weil sie sich davon nichts versprechen.

Zu Beginn des diesjährigen Ausbildungsjahres Ende September kamen auf einen unversorgten Lehrstellenbewerber in der Region etwa acht unbesetzte Lehrstellen (siehe Grafik). Im Jahr zuvor hatte dieses Verhältnis noch bei 1:6 gelegen. Für die jungen Leute ist das eine gute Nachricht: Sie haben so gute Chancen wie lange nicht, einen Ausbildungsplatz zu finden.

Das geht aus Daten der Arbeitsagenturen Offenburg, Freiburg und Lörrach hervor. Demnach stieg die Zahl der vakanten Ausbildungsstellen auf Jahressicht um 22 Prozent auf 1017. Gleichzeitig sei die Zahl der Bewerber, die leer ausgingen, nahezu unverändert geblieben: 128 seien es zum Stichtag 30. September gewesen. Die Arbeitsagentur Offenburg weist darauf hin, dass diese Zahl danach weiter gesunken sei, da einige Bewerber verspätet doch noch eine Stelle gefunden hätten.

Johannes Ullrich, Präsident der Freiburger Handwerkskammer, sagt: "Gerade bei den Kleinstunternehmen im Handwerk, und das ist das Gros aller Betriebe, macht sich Frustration breit." Die Suche nach Lehrlingen sei so aufwändig, dass sich viele Betriebe "dieser Herausforderung nicht mehr stellen". Ullrich äußerte Selbstkritik. Die Kammer müsse den Betrieben mehr helfen und sie besser beraten. Und einige Gewerke "müssten über die Höhe ihrer Ausbildungsvergütung nachdenken", um attraktiver zu werden.

Die Arbeitsagentur Lörrach hat – anders als früher – wegen des brummenden Ausbildungsmarkts auf Sonderanstrengungen verzichtet, mehr Stellen einzuwerben. Auf Anfrage heißt es: "Da bereits frühzeitig absehbar war, dass ausreichend Ausbildungsstellen für die bei uns gemeldeten Bewerber vorhanden waren, haben wir unsere Stellenakquise in Form von direkter Ansprache der Arbeitgeber, Anschreiben und ähnliche Aktionen im Laufe der letzten Monate leicht reduziert."

Ein deutliches Plus neuer Lehrverträge meldet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein. Kammerchef Steffen Auer wertet das aber nur als Korrektur nach mehreren Jahren mit Verlusten. Zum Vergleich: 2011 gab es bei der IHK noch fast 200 mehr neue Lehrverträge als in diesem Jahr.

Ressort: Südwest

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