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Interview

Medizinethiker: "Krankwerden bleibt ein Geschick"

Medizinethiker Giovanni Maio über eine maßlose Medizin, die Schicksal spielen möchte: Hält er es für zulässig, wenn eine 60-Jährige mit Hilfe der Medizin ihren Kinderwunsch umsetzt?  

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Die Abschaffung des Schicksals sahen Ärzte, Medizinethiker und Philosophen drohen, die am vergangenen Wochenende auf Einladung des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Freiburg in einem Symposium die Grenzen und die Möglichkeiten der Medizin diskutierten. Michael Brendler sprach mit dem Instituts- und Tagungsleiter Giovanni Maio über solche Sorgen.

BZ: Herr Professor Maio, wie definieren Sie Schicksal?
Maio: Schicksal ist das, was geschickt wird, was wir uns nicht aussuchen können, worauf wir keinen Einfluss haben und was wir nicht kontrollieren können.
BZ: Und inwiefern möchte der moderne Mensch dieses Schicksal abschaffen?
Maio: Heutzutage empfinden viele Schicksal nicht mehr als etwas, womit man sich anfreunden sollte – vielen gilt es eher als eine Zumutung. Weil wir von dem Gedanken beseelt sind, alles kontrollieren und planen zu wollen. Dieser Machbarkeitswahn färbt auch auf die Medizin ab, die im Bündnis mit Technik und Ökonomie ...

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