Mathematik macht Mädchen Probleme

OECD-Bericht zu Jobchancen.  

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BERLIN/LONDON (dpa). Mädchen sind besonders in Deutschland noch oft Mathe-Muffel – und berauben sich damit besserer Karrierechancen. Dies ergibt sich aus dem ersten Bildungsbericht zur Chancengleichheit der Geschlechter, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in London vorstellte.

Bei der Annäherung an naturwissenschaftlich-technische Berufe gebe es hierzulande noch enorme Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, berichtete OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher bei einer Vorab-Präsentation des Berichts in Berlin. Deutschland gehöre sogar zu den Ländern mit dem größten Geschlechtergefälle in der OECD bei der Einstellung von 15-jährigen Mädchen und Jungen zur Mathematik.

Dies sei problematisch, da Berufe im mathematisch-technischen und naturwissenschaftlichen Bereich oft "zu den bestbezahlten Karrieren führen". Immer noch verdienten Männer später "deutlich mehr als Frauen, selbst auf gleichem Bildungsniveau". Die Entscheidungen über den Karriereweg würden viel früher festgelegt als erwartet – dies sei oft schon bei 15-Jährigen programmiert, die bei PISA getestet wurden.

Jungs sind nicht besser, sondern selbstbewusster

"Wir dürfen nicht aufhören, unsere Kinder dazu zu motivieren, ihr ganzes Potenzial auszuschöpfen", sagte Schleicher. Dabei seien Eltern und Schulen, aber auch Arbeitgeber gefragt. Er verwies auf ein anderes Ergebnis der OECD-Studie, wonach sich im Schnitt 40 Prozent der Eltern eine Karriere ihres Sohnes als Ingenieur vorstellen können, aber nur 15 Prozent für die Tochter. In Südkorea gebe es kaum geschlechterspezifische Unterschiede bei diesen Berufserwartungen.

Gefragt, ob sie mathematische Aufgaben schnell begreifen, antworteten Jungen in Deutschland im OECD-Test viel häufiger mit Ja als Mädchen. Die stimmten eher der Aussage zu, "einfach nicht gut in Mathe" zu sein – selbst wenn sie im entsprechenden Pisa-Test nicht schlechter abgeschnitten hatten. Jungen seien in Mathematik nicht besser, sondern nur selbstbewusster, so der OECD-Experte.

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