Besuch im Theater Freiburg
Marry Shellys Frankenstein: Ein unsterbliches Wesen
Freiburger Theater: Jugendliche sehen Hauptprobe von "Frankenstein – ein zum Leben erweckter Albtraum" schauen hinter die Kulissen und interviewen das Theaterteam
Klasse 8a, Lessing-Realschule (Freiburg)
Do, 28. Apr 2022, 16:24 Uhr
Schülertexte
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Die Zischup-Reporterinnen und -Reporter der achten Klassen der Lessing-Realschule in Freiburg hatten die Möglichkeit, im Rahmen eines Zischup-Aktionstags am Freiburger Theater die Hauptprobe für das Theaterstück "Frankenstein – ein zum Leben erweckter Albtraum nach Marry Shelly" anzusehen.
Am Anfang waren wir etwas irritiert, weil die drei Schauspieler ihre Rollen untereinander immer wieder getauscht haben. Obwohl das Stück erst ab 14 Jahren ist, konnten wir, nachdem wir uns an den Rollentausch gewöhnt hatten, aber alles gut verstehen. Wir fanden, dass Gesa Bering, Benedikt Grubel und Maren Wiese einen guten Job auf der Bühne erledigt haben, ebenso wie die anderen Personen, die im Hintergrund zum Gelingen der Aufführung beigetragen haben.
Auch das Bühnenbild fanden wir sehr interessant: Auf der Bühne waren verschieden große, mit hellem Stoff bespannte Rahmen, auf die mit drei Beamern projiziert wurde und die ständig umhergeschoben oder auch auf die Bühne gelegt wurden. Hinter den Rahmen befanden sich Musikinstrumente, die verschiedene Töne, aber auch Melodien von sich geben konnten. Uns hat das Stück sehr gut gefallen.
Doch worum geht es überhaupt? Erzählt wird die Geschichte von Viktor Frankenstein, der nach dem Tod seiner Mutter ein Wesen erschaffen will, das unsterblich ist. Dies gelingt ihm, was sich jedoch bald als großer Fehler erweist. Er bereut seine Schöpfung bereits in dem Moment, als die Kreatur die Augen öffnet. Viktor will daraufhin nichts mehr mit dem von ihm geschaffenen und aus Leichenteilen bestehenden Wesen zu tun haben. Aber es gelingt ihm nicht mehr, es aus seinem Leben zu verbannen.
Sein Bruder verschwindet plötzlich und wird ein paar Tage später tot in einem Garten aufgefunden. Man geht davon aus, dass es die Haushälterin war, da man bei ihr im Zimmer das Medaillon des Toten findet. Sie wird hingerichtet. Aber für Viktor ist klar, dass das von ihm erschaffene Wesen die Tat begangen hat.
An jenem Tag kommt das Wesen und droht Viktor, dass, wenn er nicht noch eine andere Kreatur erschafft, er ihm alles Glück in seinem Leben rauben werde. Viktor geht zunächst darauf ein. Er kann sich jedoch am Ende nicht überwinden, ein weiteres Wesen zum Leben zu erwecken. Die Kreatur wird daraufhin sehr zornig und tötete Viktors besten Freund.
Viktor erkennt, er muss diesem Geschöpf entkommen. Er will so schnell wie möglich seine Stiefschwester Elisabeth heiraten und mit ihr fliehen. Leider gelingt es den beiden nicht und Elisabeth wird noch am selben Tag getötet. Viktor will jetzt nur noch die Kreatur jagen und folgt ihr bis zum Nordpol. Am Nordpol endet für Viktor die Reise – er stirbt an Erschöpfung und das Wesen verschwindet.
Im Anschluss an die Theaterprobe hatten wir Gelegenheit, mit den Menschen auf und hinter der Bühne, die zum Entstehen des Theaterstücks beigetragen haben, zu reden.
In diesem Stück spielten zwei Darstellerinnen und ein Darsteller, die die Rollen während des Stücks wechseln. Uns interessierte, wie man dazu kommt, im Theater zu arbeiten.
Gesa Bering entdeckte ihr Interesse schon sehr früh. Bereits im Kindergarten liebte sie das Theaterspiel. Später engagierte sie sich im Jugendclub eines Theaters. Auch Benedikt Grubel entdeckte sehr früh seine Begeisterung für die Bühne. Schon für sein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) suchte er sich einen Platz bei einem Theater. Für Maren Wiese ist das Schauspielern in "Frankenstein" eher eine Ausnahme. Sie hat sich auf visuelle Kommunikation und die Animation von Trickfilmen spezialisiert.
Es war uns neu, dass man Theater studieren kann. Die Darstellerinnen und Darsteller des Stückes arbeiten übrigens nicht fest am Freiburger Theater, sondern hatten und haben auch Auftritte in anderen Städten und auch anderen Ländern, wie zum Beispiel in Frankfurt und in Wien.
Weitere Gesprächspartner waren Sarah Mittenbühler, die Bühne und Kostüme entworfen hat, und Michael Kaiser, der gemeinsam mit den drei Menschen auf der Bühne das Konzept, den Text und die Regie entwickelt hat.
Wir erfuhren, dass die Anfänge für das Theaterstück "Frankenstein" schon eineinhalb Jahre zurückliegen. Nachdem das Team das Stück "Dracula" aufgeführt hatte, machte es sich auf die Suche nach einem neuen Stoff, den es als Theaterstück aufführen wollten. Nach der Sichtung verschiedener Romane, entschied es sich schließlich für "Frankenstein" von Mary Shelly. Vor einem halben Jahr war es dann soweit, dass mit der Produktion begonnen werden konnte. Sieben Wochen wurde geprobt, die letzten Tage vor der Aufführung täglich, oft bis in die Nacht.
Das ganze Stück dauert insgesamt 70 Minuten. Bei der Probe am Tag vor unserem Besuch dauerte es jedoch viel länger, weil die Probe immer wieder unterbrochen wurde, da an den Abläufen immer noch gefeilt und Dinge verändert wurden.
Corona war beziehungsweise ist für das Theater eine große Herausforderung, da zu den Aufführungen weniger Besucher kommen können und lange Zeit gar nicht gespielt werden durfte. Corona fielen auch die meisten geplanten Aufführungen des vorherigen Stückes "Dracula" zum Opfer. Die meisten Spieldaten fielen genau in die Zeit des zweiten Lockdowns. Wir erfuhren, dass das ganze Team dreimal in der Woche einen PCR-Pooltest macht.
Unser Fazit des Abends: Uns allen hat es sehr gefallen und wir würden auf jeden Fall noch einmal an einer solchen Aktion teilnehmen. Das Team war super sympathisch und das Stück war spannend. Dass wir die Ersten waren, die dieses Stück sehen durften (abgesehen von dem Team), machte das alles nur noch besser.
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