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Marian hilft Kindern

Der 10-Jährige will nicht nur Geld sammeln: Er nimmt am Weltkindergipfel in New York teil.  

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Natürlich ärgert sich Marian Behmer manchmal über die Schule. Genau wie jeder andere 10-Jährige auch. Trotzdem weiß er, dass er richtig Glück hatte, dass er in einem Land geboren wurde, in dem Kinder etwas lernen dürfen und nicht in Fabriken schuften müssen. Weil er will, dass es alle Kinder besser haben, fliegt Marian im Mai nach New York.

Als er sieben Jahre alt war, machte er mit seinen Eltern eine Reise nach Indien. Dort sah er Kinder in seinem Alter, die allein auf der Straße wohnten und arbeiten mussten, um etwas zu essen zu haben. "Mich hat das erst traurig und dann richtig wütend gemacht", erzählt Marian. "Deshalb habe ich beschlossen, dass ich etwas dagegen tun will."

Als er wieder daheim in Melle, einer kleinen Stadt in Norddeutschland war, erzählte er seinen Mitschülern von seinem Plan. "Zehn meiner Freunde und ich haben dann angefangen, Geld für die Straßenkinder zu sammeln. Eine Lehrerin hat uns beim Organisieren geholfen", erinnert sich Marian. "Wir machten Musik auf der Straße, verkauften selbst gebastelte Sachen und schrieben Briefe an viele Leute."

Das Geld spendeten die Kinder einer Hilfsorganisation, die sich "Terre des hommes" nennt. Diese Organisation ließ davon in Indien ein Haus für obdachlose Kinder bauen. Sie bekommen dort genug zu essen und dürfen in die Schule gehen. Marian merkte bald, dass die Straßenkinder nicht nur Geld brauchen. "Kinder müssen mehr Rechte bekommen", erklärt er. "Und dafür müssen die Politiker auf der Welt etwas tun; denn die können die Kinderarbeit verbieten, die nötigen Schulen bauen lassen und die Erwachsenen bestrafen, die Kinder schlecht behandeln." Vor vier Jahren haben sich Politi- ker aus allen Ländern getroffen und versprochen, dass sie mehr für die Kinder tun werden. Passiert ist in vielen Ländern fast gar nichts. "Viele Erwachsene reden viel und tun wenig", sagt Marian. Die Veranstaltung damals hieß zwar Weltkindergipfel, aber es war kein einziges Kind dabei. Im Mai treffen sich nun wieder wichtige Politiker in New York zu so einem "Weltkindergipfel". Und jetzt werden zum ersten Mal auch 200 Kinder aus allen Ländern dabei sein.

Vier kommen aus Deutschland. Marian ist einer von ihnen. "Wir wollen, dass die Politiker mit uns reden und nicht nur über uns", sagt er. Damit er in New York auch wirklich ernst genommen wird, liest der Zehnjährige jetzt ganz viel. Darüber, wie Kinder in anderen Ländern leben, was die Politiker versprochen haben und wo sie ihr Versprechen noch nicht eingelöst haben.

"Auch in Deutschland ist nicht alles super für Kinder", findet Marian. "In der Schule haben es ausländische Kinder zum Beispiel viel schwerer, weil ihnen niemand hilft. Marian findet, dass Kinder mehr mitbestimmen sollten. "Wenn Erwachsene Ungerechtigkeit sehen, dann denken sie: Das war schon immer so. So ist das eben. Kinder denken hingegen ganz einfach: Das ist ungerecht. Das darf nicht so bleiben."

Katarina Bader

Ressort: Zisch

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