Määhhääh
Schäferin Viola Timm ist mit über 400 Tieren unterwegs.
Karlotta Ehrenberg (dpa)
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Viola Timm lebt vom Verkauf des Fleisches. Die Schafswolle geht hingegen an Fabriken. Diese machen daraus vor allem Kleidung.
Über Nacht haben die Tiere in einem Pferch auf einem Feld gestanden. Das ist ein eingezäuntes Stück Land. Als Viola Timm ankommt, fangen die Schafe gleich an zu blöken. Einige laufen auf sie zu, um sie zu begrüßen. Die Schäferin schmust mit ihnen. "Die habe ich mit der Flasche aufgezogen", sagt sie.
Dann schaut Viola Timm, wie es den übrigen Schafen geht. Alle wirken entspannt. Neue Lämmer gibt es keine. Dafür entdeckt die Schäferin bei einem Schaf eine schlimme Wunde im Gesicht. "Die muss ich sofort versorgen", sagt sie. Um das Tier fangen zu können, muss Viola Timm die Schafe erst in ein kleineres Gehege bringen. Hütehund Friedel hilft ihr dabei. Während die Schäferin ihre "Mädels" ruft, läuft Friedel bellend um die Herde.
Jetzt kommt der Schäferstock zum Einsatz. Unten hat er einen Haken. "Damit kann ich das Schaf festhalten", erklärt Viola Timm. Sobald die Schäferin das kranke Schaf mit dem Stock an einem Bein zu packen bekommt, dreht sie es auf den Rücken. Jetzt kann sie die blutende Wunde versorgen.
Nun geht es endlich los. Mit lautem Gebell treibt Friedel die Schafe hinter der Schäferin her. Weit müssen sie nicht wandern. Schon auf der nächsten Weide wartet reichlich Futter. Gierig rupfen die Schafe die Pflanzen aus der Erde. Und die Lämmchen trinken Milch bei ihren Müttern. Alles ist friedlich. "Das sind die schönsten Momente", sagt Viola Timm. Sie lehnt sich an den Schäferstock und hält das Gesicht in die Sonne. Aber wird das mit der Zeit nicht langweilig, auf der Weide zu stehen? "Am Anfang hatte ich beim Hüten Musik und was zu lesen mit. Oder ich hab auf dem Handy rumgedaddelt", sagt die Schäferin. "Wenn der Akku alle war, war ich völlig fertig und dachte: Oh Gott, wie lang musst du jetzt hier noch rumstehen?!"
Inzwischen braucht Viola Timm keine Unterhaltung mehr. Sie guckt auch nicht mehr ständig auf die Uhr. Sie schaut, ob es den Schafen gut geht, ob sie satt sind oder weiterziehen müssen. "Das siehst du nicht, wenn du dir nicht die Ruhe nimmst", sagt die Schäferin. Und was macht sie bei Regen? Sie lacht: "Ganz einfach! Dann ziehe ich mir einen Mantel an."
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