"Little, nit so lutt, lieser!"
Vor 50 Jahren stempelte der "Fall Zind" in den Augen der Weltpresse Offenburg zum braunen Nest.
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Es gibt Gespräche, die Leben verändern und welche die Sekundenzeiger der Geschichte, wie Arthur Schopenhauer die Zeitungen nannte, heftiger zucken lassen. Ein solches Gespräch führten Ludwig Zind und Kurt Lieser in der Nacht des 23. auf den 24. April 1957 im Zähringer Hof in Offenburg. Das Gespräch veränderte nicht nur das Leben der beiden Männer, sondern brachte Zind und die Kleinstadt Offenburg als Kronzeugen für die Doppelgesichtigkeit Adenauer-Deutschlands in die Schlagzeilen der Weltpresse.
Es war eines langen Tages Reise in finsterste Nacht: Ludwig Zind, geachtetes Mitglied der Offenburger Gesellschaft, Studienrat am Grimmelshausen-Gymnasium, Alter Herr einer Studentenverbindung, Vorstand des Turnvereins von 1846, beginnt diesen Tag seiner Osterferien in bester Festlaune.Schon vormittags geht’s los: Ein guter Freund, Prokurist der Bonbonfabrik Vivil, hat zur Feier seines 50. geladen. Vor zwei Monaten hat Zind selbst diesen runden Geburtstag gefeiert. Es werden Aperitif, Sekt und Wein gereicht. Dann ein Festessen, "wie man es alle zwei Jahre bekommt", wie Zind später zu Protokoll gibt. Wir ...